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The Land Without Death: The Amazonas Trilogy
Alfred Dblin (1878-1957) verfasste seine epische Trilogie über Südamerika unter den schwierigen Umständen des Exils. Bei ihrer Erstveröffentlichung 1937-38 war sie nur außerhalb Deutschlands zugänglich, und das auch nur einige Jahre lang, bevor der Krieg ausbrach. Die erste Nachkriegsausgabe wurde, wie auch andere Werke Dblins (mit Ausnahme von Berlin Alexanderplatz), in einem von Nationalsozialismus und Niederlage traumatisierten Deutschland kaum wahrgenommen. Weder die Vorkriegs- noch die erste Nachkriegsausgabe verknüpften die Einzelbände explizit als Teile eines Gesamtwerks.
In den 1960er Jahren wurden die einzelnen Romane erstmals von Walter Muschg, dem Herausgeber der ersten Reihe von Dblins „Ausgewählten Werken“, unter dem Gesamttitel Amazonas zusammengeführt. Muschg beschloss jedoch, Band 3 ganz zu streichen. Erst 1973 erschien die Trilogie in der DDR erstmals vollständig. Bis zur ersten Gesamtausgabe in Westdeutschland vergingen weitere 15 Jahre. Erst in den letzten drei oder vier Jahrzehnten hat dieses Werk die kritische Aufmerksamkeit erhalten, die es eigentlich verdient.
Das Epos spielt hauptsächlich in Südamerika, doch sein eigentlicher Schwerpunkt ist Europa. Die dringende Leitthese lautet: Die Nazis kamen nicht aus dem Nichts.