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The Marx Reader: Manifesto of the Communist Party; Wage Labour & Capital; and Value, Price & Profit
Wann immer eine Sammlung von Marx' Werken veröffentlicht wird, stellen sich unweigerlich einige Fragen. Ist Marx heute noch relevant? Können wir immer noch etwas gewinnen, wenn wir die Gedanken des großen Mannes über wirtschaftliche Strukturen lesen? Anders ausgedrückt: Wenn Marx sich letztlich geirrt hat, wie der Kommunismus aussehen würde, warum lesen wir dann noch seine Schriften?
Eine Möglichkeit, diese Frage zu beantworten, besteht darin, die Ähnlichkeiten zwischen der Welt von Marx und unserer Welt zu betrachten. Das "Kommunistische Manifest" beschreibt eine Welt, die vom Materialismus beherrscht wird. Die Menschen verlassen ihre Bauernhöfe und strömen in die Städte. Die Technologie übernimmt immer mehr die Arbeitskraft. Billige Waren überschwemmen den Markt in Europa und darüber hinaus.
"Lohnarbeit und Kapital" beschreibt in bekannter Weise die Auswirkungen der Technologie auf die sozialen Beziehungen. Sowohl "Lohnarbeit" als auch "Wert, Preis und Profit" beschreiben eine Welt, in der das Kapital ständig expandieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Löhne werden so niedrig wie möglich gehalten. Qualifizierte Arbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze an Maschinen und müssen um ungelernte Arbeit konkurrieren, die weitaus schlechter bezahlt wird. Die Arbeiter leben unter erbärmlichen Bedingungen und arbeiten lange.
Die Welt, die Marx beschreibt, hat also viel mit der Welt von heute gemeinsam. Marx' Schrift glänzt durch seine Fähigkeit, diese Welt klar und ohne Sentimentalität zu beschreiben. Die Ideen, die er im "Kapital", seinem Meisterwerk der Wirtschaftstheorie, entwickelt, gelten heute mehr denn je. Das liegt daran, dass seine Theorien auf einer ständigen Beobachtung der materiellen Realität beruhen. Marx' Genialität lag in seiner Fähigkeit, die materielle Welt zu beobachten und die Gesetze zu extrapolieren, die dieser materiellen Realität zugrunde liegen.