Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte Perspektive auf die Geschichte des Britischen Weltreichs und bietet Einblicke, die traditionelle Erzählungen in Frage stellen. Es hat gemischte Kritiken erhalten, wobei es für seine Tiefe und kritische Analyse gelobt wurde, aber auch Kritik für seine vermeintlich antiwestliche Haltung einstecken musste.
Vorteile:Das gut geschriebene und recherchierte Buch ist ein Muss für Schüler und Lehrer und bietet einen kritischen Blick auf die Geschichte des Britischen Empire.
Nachteile:Einige Leser finden, dass das Buch nicht ihrem Lesestil entspricht und empfinden es als voreingenommen gegenüber westlichen Erzählungen und bezeichnen es als „antiwestlichen Unsinn“.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Time's Monster: How History Makes History
Ein New Statesman-Buch des Jahres
Ein preisgekrönter Autor überdenkt die Rolle der Historiker in der politischen Debatte.
Über Generationen hinweg erzählten britische Denker die Geschichte eines Imperiums, dessen Geschichte noch im Entstehen begriffen war. Während sie über Eroberungen schrieben, wurde die imperiale Herrschaft in Indien, dem Nahen Osten, Afrika und der Karibik konsolidiert. Während sie die Entwicklung der imperialen Herrschaft beschrieben, wurden Rebellionen brutal niedergeschlagen. Während sie das Imperium während der beiden Weltkriege neu definierten, wurde die Entkolonialisierung gefährdet. Priya Satia zeigt, wie diese Historiker nicht nur die großen politischen Ereignisse ihrer Zeit interpretierten, sondern auch die Zukunft gestalteten, die darauf folgte.
Satia macht deutlich, dass die historische Vorstellungskraft eine bedeutende Rolle bei der Entfaltung des Imperiums spielte. Geschichte entwickelte sich in der Neuzeit zu einer Art Ethik und verlieh Historikern von John Stuart Mill bis Winston Churchill eine überragende politische Macht. In den Schlüsselmomenten von Satias Erzählung erleben wir, wie die Briten ihr schlechtes Gewissen durch Rückgriff auf bestimmte Geschichtsauffassungen abwehren, vor allem auf solche, die große Männer als hilflos gegenüber dem Willen der Vorsehung darstellen. In diese Geschichte eingeflochten ist ein Bericht über alternative Visionen, die von antikolonialen Denkern wie William Blake, Mahatma Gandhi und E. P. Thompson formuliert wurden. Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts hatten ihre Ansätze die Geschichtswissenschaft und die damit verbundene Ethik umgestaltet.
Time's Monster zeigt die dramatischen Folgen der Geschichtsschreibung heute ebenso wie in der Vergangenheit. Vor dem Hintergrund anhaltender globaler Ungleichheiten, Debatten über Wiedergutmachung und der Krise der Geisteswissenschaften ist Satias eine dringende moralische Stimme.