Bewertung:

Die Rezensionen des „Nibelungenlieds“ heben ein reichhaltiges und komplexes Epos hervor, das Mythos, Geschichte und die Themen Liebe, Verrat und Tragödie miteinander verwebt. Viele Leser schätzen die Übersetzung, den historischen Kontext und die Bedeutung des Werks in der westlichen Literatur. Allerdings gibt es gemischte Gefühle über das Prosaformat, die Länge und die wahrgenommene Tiefe der Figuren.
Vorteile:⬤ Fesselnde und komplexe Geschichte mit mehreren Ebenen von Mythos und Geschichte.
⬤ Gute Übersetzung, die den Text modernisiert und dabei die poetischen Qualitäten beibehält.
⬤ Hilfreiche Anmerkungen und Quellen, die das Verständnis und die Wertschätzung verbessern.
⬤ Reichhaltige Themen wie Liebe, Verrat und menschliche Moral.
⬤ Bedeutende Auswirkungen auf spätere kulturelle Werke wie Wagners Opern und Tolkiens Märchen.
⬤ Manche Leser finden, dass die Prosaform die poetischen Qualitäten des Originals vermissen lässt.
⬤ Langatmige Beschreibungen wirken auf manche wie Füllmaterial, mit übertriebenen Details zu Kleidung und Reisen.
⬤ Es wird ein Mangel an Charaktertiefe und Verbindung zu modernen moralischen Standards empfunden.
⬤ Einige Kritiker bemängeln die christliche Neuinterpretation heidnischer Themen in der Geschichte.
⬤ Die veraltete Übersetzung kann Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und Wissenschaftlichkeit aufkommen lassen.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
The Nibelungenlied
Das Nibelungenlied ist ein episches Gedicht, das um das Jahr 1180 in mittelhochdeutscher Sprache verfasst wurde. Es erzählt die Geschichte des Drachentöters Siegfried am Hof der Burgunder, wie er ermordet wurde und von der Rache seiner Frau Kriemhild.
Zusammen mit der V�lsunga-Saga diente das Nibelungenlied als Vorlage für Richard Wagners berühmte vier Musikdramen Der Ring des Nibelungen, obwohl die Handlung im Nibelungenlied viel umfangreicher ist als in Wagners Werk. Das Nibelungenlied basiert auf vorchristlichen germanischen Heldenmotiven, die alte mündliche Überlieferungen (u. a.
die nordischen Sagen) einbeziehen, und entstand zuerst im Donauraum zwischen Passau und Wien, woher auch die ältesten Handschriften stammen. Das Epos ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste Teil die Geschichte von Siegfried und Kriemhild, das Werben um Brünhild und den Tod Siegfrieds durch Hagens Hand sowie Hagens Versteck des Nibelungenschatzes im Rhein behandelt (Kapitel 1-19).
Der zweite Teil handelt von Kriemhilds Heirat mit Etzel (Atilla dem Hunnen), ihren Racheplänen, der Reise der Burgunder an Etzels Hof und ihrem letzten Gefecht in Etzels Halle (Kapitel 20-39). Das Original wurde als Gedicht in 2.400 Strophen geschrieben, die in 39 Aventiuren unterteilt sind. Diese Ausgabe wurde in Prosaform übersetzt, folgt aber dennoch genau dem Handlungsverlauf aller Abenteuer.
Sie enthält einen ausführlichen einleitenden Essay des Übersetzers, in dem die Geschichte der überlieferten Manuskripte und deren Handlungsstränge ausführlich erläutert werden. Über den Übersetzer Daniel Bussier Shumway (1868-1940) war Professor für germanische Sprachen und Literatur an der Universität von Pennsylvania.