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The Paradox of Liberation: Secular Revolutions and Religious Counterrevolutions
Eine nachdenklich stimmende Reflexion darüber, warum säkulare nationale Befreiungsbewegungen so oft von militanten religiösen Erweckungen herausgefordert werden
Viele der erfolgreichen Kampagnen zur nationalen Befreiung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg basierten zunächst auf demokratischen und säkularen Idealen. Nach ihrer Gründung sahen sich die neuen unabhängigen Nationen jedoch mit einer völlig unerwarteten religiösen Heftigkeit konfrontiert.
Michael Walzer, einer der bedeutendsten politischen Denker Amerikas, untersucht diesen verwirrenden Trend anhand von Indien, Israel und Algerien, drei Nationen, deren Gründungsprinzipien und Institutionen von drei völlig unterschiedlichen Gruppen religiöser Erweckungsbewegungen scharf angegriffen wurden: Militante Hindus, ultra-orthodoxe Juden und messianische Zionisten sowie radikale Islamisten. In seiner provokanten, gut begründeten Diskussion fragt Walzer: Warum waren diese säkularen demokratischen Bewegungen nicht in der Lage, ihre politische Kultur über eine oder zwei Generationen hinaus zu reproduzieren? In einem Postskriptum vergleicht er die Schwierigkeiten des zeitgenössischen Säkularismus mit der erfolgreichen Etablierung einer säkularen Politik in der frühen amerikanischen Republik - und liefert damit ein Argument für den amerikanischen Exzeptionalismus, stellt aber auch ernsthaft fest, dass wir heute vielleicht weniger außergewöhnlich sind.