Bewertung:

Das Buch bietet eine radikale Neuinterpretation von David Humes „A Treatise of Human Nature“ und präsentiert eine kohärente Theorie, die die Irreligion als zentrales Thema von Humes Werk positioniert. Sie betont die Bedeutung des Buches für das Verständnis der philosophischen und theologischen Debatten zu Humes Zeit, liefert einen detaillierten historischen Kontext und setzt sich mit früheren Interpretationen von Humes Skeptizismus und Naturalismus auseinander.
Vorteile:⬤ Herausragender Beitrag zur philosophischen Forschung
⬤ liefert eine kohärente Interpretation von Humes Treatise
⬤ gut recherchierter historischer Kontext
⬤ behandelt bisher übersehene Themen wie Humes Religionskritik
⬤ trotz seiner wissenschaftlichen Tiefe auch für allgemeine Leser zugänglich
⬤ gut argumentiert und ansprechend geschrieben.
⬤ Einige Leser könnten die dichten philosophischen Argumente als Herausforderung empfinden
⬤ nicht alle werden mit Russells Interpretation von Humes Absichten übereinstimmen
⬤ für diejenigen, die mit Humes Philosophie oder dem historischen Kontext nicht vertraut sind, könnte es zu speziell sein.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Riddle of Hume's Treatise: Skepticism, Naturalism, and Irreligion
Obwohl weithin anerkannt ist, dass David Humes A Treatise of Human Nature (1729-40) zu den größten Werken der Philosophie gehört, herrscht wenig Einigkeit darüber, wie seine grundlegenden Intentionen richtig zu interpretieren sind.
Die Lösung dieses Rätsels hängt von der Infragestellung eines anderen, eng damit zusammenhängenden Punktes der Orthodoxie ab: nämlich, dass Hume vor der Veröffentlichung des Treatise fast alles Material, das sich mit Problemen der Religion befasst, entfernt hat. Russell argumentiert im Gegensatz zu dieser Ansicht, dass irreligiöse Ziele und Absichten für die Abhandlung grundlegend sind und die ihr zugrunde liegende Einheit und Kohärenz ausmachen. Es sind Humes grundlegende antichristliche Ziele, die dazu dienen, sowohl seine skeptischen als auch seine naturalistischen Verpflichtungen zu gestalten und zu lenken. Wenn wir Humes Argumente aus dieser Perspektive betrachten, können wir nicht nur die Rätsel lösen, die sich aus seiner Diskussion verschiedener spezifischer Themen ergeben, sondern auch die engen und komplizierten Verbindungen erklären, die sein gesamtes Projekt zusammenhalten.
Diese "irreligiöse" Interpretation liefert eine umfassende neue Darstellung der Natur von Humes grundlegenden Zielen und Ambitionen in Treatise. Sie zeichnet auch ein radikal anderes Bild von der Art und Weise, wie Humes Projekt in den Debatten und Kontroversen seiner eigenen Zeit verwurzelt war, und stellt die Abhandlung in eine irreligiöse oder antichristliche philosophische Tradition, die Hobbes, Spinoza und freidenkerische Anhänger einschließt. In diesem Sinne stellt Humes Treatise die Krönung der radikalen Aufklärung dar.