
The Social Life of Stories: Narrative and Knowledge in the Yukon Territory
In dieser theoretisch anspruchsvollen Studie über mündliche Erzählungen indigener Völker geht Julie Cruikshank über den Text hinaus, um die soziale Bedeutung des Geschichtenerzählens zu untersuchen. Die zirkumpolaren Eingeborenen erleben heute auffallend unterschiedliche und oft konkurrierende Systeme von Erzählung und Wissen.
Zu diesen Systemen gehören traditionelle, mündlich überlieferte Geschichten, die autoritative, gebildete Stimme des modernen Staates und die Erzählformen, die von akademischen Disziplinen verwendet werden, um sie nach außen hin zu repräsentieren. Wie nutzen indigene Völker, die durch andere Erzähl- und Wahrheitssysteme unter Druck gesetzt werden, ihre Geschichten und finden sie im späten zwanzigsten Jahrhundert immer noch sinnvoll? Warum gedeiht das Geschichtenerzählen weiterhin? Was können Anthropologen von der Struktur und den Leistungen indigener Erzählungen lernen, um selbst bessere akademische Geschichtenerzähler zu werden?
Cruikshank geht auf diese Fragen ein, indem sie die Geschichten, die sie in ihrer eigenen Feldforschung gesammelt hat, geschickt mit interdisziplinären theoretischen Perspektiven zum Dialog und zum Geschichtenerzählen verbindet, einschließlich der Erkenntnisse von Walter Benjamin, Mikhail Bakhtin und Harold Innis. Ihre Analyse macht deutlich, auf welch vielfältige Weise die Kunst und Struktur des Geschichtenerzählens zwischen sozialem Handeln und lokalem Wissen in den indigenen Gemeinschaften des Nordens vermittelt.