Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde Untersuchung des Konsums verschiedener Stimulanzien in Persien von 1500 bis 1900 und verbindet historische Fakten mit kulturellen Einblicken und methodischer Strenge. Es ist gut geschrieben und zugänglich und richtet sich sowohl an Gelegenheitsleser als auch an wissenschaftlich Interessierte.
Vorteile:⬤ Faszinierender Inhalt für alle, die sich für persische Geschichte und die Geschichte der Drogen interessieren
⬤ gut geschrieben und unterhaltsam
⬤ starker methodischer Ansatz
⬤ bietet Einblicke in Sozialgeschichte und Globalisierung
⬤ eine gute Einführung in das Thema.
Einige Leser stellen die Stichhaltigkeit bestimmter Behauptungen im Buch in Frage, insbesondere in Bezug auf extreme Verhaltensweisen, die den Iranern zugeschrieben werden; für Gelegenheitsleser könnte es als zu akademisch angesehen werden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Pursuit of Pleasure: Drugs and Stimulants in Iranian History, 1500-1900
Von der Antike bis in die Gegenwart wurde das soziale, politische und wirtschaftliche Leben im Iran durch psychoaktive Substanzen dramatisch beeinflusst. Dieses Buch befasst sich mit den Stimulanzien, die nach den Worten eines langjährigen Bewohners des Irans im 17. Jahrhundert, Rapha l du Mans, die Iraner mit Damagh versorgten, ihnen einen "Kick" gaben und sie in gute Stimmung versetzten. Indem er ihre historische Entwicklung und die Rolle, die sie in der frühneuzeitlichen iranischen Gesellschaft (1500-1900) spielten, nachzeichnet, macht Rudi Matthee einen wichtigen Schritt zur Erweiterung der zeitgenössischen Debatten über die Rolle von Drogen und Stimulanzien bei der Gestaltung des modernen Westens.
The Pursuit of Pleasure ist zugleich ein Panorama und ein detailreiches Werk, das sowohl die seit der Antike bekannten Rauschmittel - Wein und Opiate - als auch die später eingeführten Stimulanzien - Tabak, Kaffee und Tee - aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht. Es bringt Produktion, Handel und Konsum zusammen, um die Kräfte hinter der Verbreitung und Beliebtheit dieser Konsumgüter aufzudecken und zu zeigen, wie die Iraner sie an ihre eigenen Bedürfnisse und Geschmäcker anpassten und sie in ihr Alltagsleben integrierten.
Matthee nutzt psychoaktive Substanzen außerdem als Portal für eine Reihe umfassenderer Themen in der iranischen Geschichte - vor allem für die Spannungen zwischen religiöser und säkularer Führung. Angesichts der Realität drückten die iranischen Schiiten ein Auge zu, solange der Drogenkonsum in den eigenen vier Wänden stattfand und die soziale Ordnung nicht bedrohte. Viel von dieser Flexibilität bleibt unter der kompromisslosen Fassade der heutigen Islamischen Republik sichtbar.