
Negotiating Daily Life in Traditional China: How Ordinary People Used Contracts, 600-1400
Dieses faszinierende Buch untersucht, wie gewöhnliche Menschen im traditionellen China Verträge benutzten, um die Transaktionen ihres täglichen Lebens zu erleichtern, wenn sie Land, Vieh, Menschen oder Geld kauften, verkauften, mieteten oder ausliehen. Dabei beleuchtet sie spezifische Alltagssorgen während der mittelalterlichen Transformation Chinas.
Valerie Hansen übersetzt und analysiert überlieferte Verträge und stützt sich auch auf Erzählungen über das Übernatürliche, seltene Rechtsquellen, Theaterstücke, Sprachtexte und andere anekdotische Belege, um zu beschreiben, wie Verträge tatsächlich verwendet wurden. Sie erklärt, dass die Gebildeten ihre Verträge selbst schrieben, während die Analphabeten Schreiber dafür bezahlten, sie aufzusetzen und vorzulesen. Die Verträge verraten viel über das Alltagsleben: Probleme mit der Inflation, die sich aus der Einführung des ersten Papiergeldes der Welt ergaben; das Fortbestehen der Rechte der Frauen, Land zu besitzen und zu verkaufen, zu einer Zeit, als ihr Leben immer mehr eingeschränkt wurde; und die Streitlust der Familien, die ein kompliziertes Produkt von Wiederverheiratungen, Adoptionen und Scheidungen waren.
Die Chinesen statteten sogar ihre Toten mit Verträgen aus, in denen sie das Eigentum an ihren Grabstätten geltend machten, und Hansen liefert Details über ein unterirdisches Gerichtssystem, in dem die Toten klagen und verklagt werden konnten. Illustrationen und Karten bereichern ein Buch, das für jeden, der sich für das Leben und die Gesellschaft Chinas interessiert, faszinierend sein wird.