Bewertung:

Das Buch von Prof. David S. Brown bietet eine umfassende und neue Untersuchung von F. Scott Fitzgeralds Leben und Werk, wobei seine literarischen Beiträge mit der gesellschaftspolitischen Atmosphäre seiner Zeit verwoben werden. Das Buch wird für seinen eloquenten Schreibstil und seine Wissenschaftlichkeit gelobt, auch wenn es nicht allen Lesern als traditionelle Biografie dienen kann.
Vorteile:Exzellente Wissenschaft, eloquenter Schreibstil, umfassende Analyse von Fitzgeralds Leben und Werk, neue Perspektiven und starke Verbindungen zur amerikanischen Gesellschaft. Das Buch regt die Leser dazu an, sich mit Fitzgeralds eigenen Schriften auseinanderzusetzen, und ist für Fans sehr zu empfehlen.
Nachteile:Für manche Leser könnte das Buch zu dicht und akademisch sein, da es keine ausführlichen biografischen Details enthält und häufige Analysen enthält, die ohne Vorkenntnisse von Fitzgeralds Literatur repetitiv oder irrelevant erscheinen könnten. Nicht ideal für Gelegenheitsleser, die mit Fitzgeralds Werken nicht vertraut sind.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Paradise Lost: A Life of F. Scott Fitzgerald
F. Scott Fitzgerald, der im populären Gedächtnis als Genießer des Jazz-Zeitalters, als Playboy und als Emblem der verlorenen Generation gilt, war im Grunde ein Moralist, der von der sich wandelnden Stimmung und den Umgangsformen der Nation nach dem Ersten Weltkrieg betroffen war. In Paradise Lost behauptet David Brown, dass Fitzgeralds tiefste Verbundenheit einer verblassenden Antebellum-Welt galt, die er mit den Wurzeln seines Vaters in der Chesapeake Bay verband. Doch als Mittelwestler, irischer Katholik und ständig verschuldeter Autor fühlte er sich in den bürgerlichen Gegenden von Lake Forest, Princeton und Hollywood als Außenseiter - Orte, die seine Weltanschauung unauslöschlich prägten.
In dieser umfassenden Biografie untersucht Brown erneut Fitzgeralds Kindheit, seine ersten Lieben und seine schwierige Ehe mit Zelda Sayre. Er beleuchtet Fitzgeralds Freundschaft mit Hemingway, die goldenen Jahre, die ihren Höhepunkt mit Gatsby erreichten, sowie seinen zunehmenden Alkoholmissbrauch und sein sinkendes Vermögen, das mit Zeldas Einweisung in ein Heim und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der Nation zusammenfiel.
Brown stellt Fitzgerald in eine Reihe mit progressiven Intellektuellen wie Charles Beard, Randolph Bourne und Thorstein Veblen und zeigt Fitzgerald als einen Schriftsteller mit einer umfassenden historischen Vorstellungskraft, die sein Ruf als "Chronist des Jazz-Zeitalters" nicht vermuten lässt. Seine besten Romane, Erzählungen und Essays erfassen sowohl den unmittelbaren Augenblick als auch die weiter zurückliegenden Rhythmen der Kapitalakkumulation, der Einwanderung und der Sexualpolitik, die Amerika immer weiter von seinen protestantischen agrarischen Verankerungen entfernten. Brown zeigt, dass Fitzgerald eindringlich über den Wandel in Amerika schrieb, weil er ihn als das beherrschende Thema in seiner eigenen Familiengeschichte und seinem Leben sah.