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Richard Hofstadter: An Intellectual Biography
Richard Hofstadter (1916-70) war der bedeutendste amerikanische Historiker des zwanzigsten Jahrhunderts. Als Autor mehrerer bahnbrechender Bücher, darunter The American Political Tradition, war er ein energischer Verfechter der liberalen Politik, die aus dem New Deal hervorging. Während seiner fast dreißigjährigen Karriere führte Hofstadter öffentliche Kampagnen gegen die dynamischsten Gegner des Liberalismus, von McCarthy in den 1950er Jahren bis zu Barry Goldwater und den Konservativen des Sun Belt in den 1960er Jahren. Sein Widerstand gegen die extreme Politik der amerikanischen Nachkriegszeit machte ihn zu einem der wichtigsten und produktivsten öffentlichen Intellektuellen der Nation.
In dieser meisterhaften Biografie beleuchtet David Brown Hofstadters Leben im Kontext des Aufstiegs und Niedergangs des amerikanischen Liberalismus. Als leidenschaftlicher Verfechter der akademischen Freiheit, der Rassengerechtigkeit und des politischen Pluralismus zeichnete Hofstadter in seinen Werken den Wandel der amerikanischen Gesellschaft von einem provinziellen protestantischen Fundament zu einer Gesellschaft, die auf den Werten einer urbanen und multiethnischen Nation basiert. Brown zufolge sah Hofstadter in der Feindseligkeit des ländlichen Amerikas gegenüber diesem Kosmopolitismus in weiser Voraussicht Anzeichen für einen Anti-Intellektualismus, der seiner Meinung nach in einer Massendemokratie gefährlich endemisch war.
Am Ende seines durch Leukämie verkürzten Lebens hatte Hofstadter zwei Pulitzer-Preise gewonnen und seine Bücher hatten internationale Aufmerksamkeit erregt. Doch die Vietnam-Jahre führten, wie Brown zeigt, zu einer konservativen Reaktion auf sein Werk, die bis heute anhält. Ob man nun mit Hofstadters Kritikern oder seinen Anhängern übereinstimmt, die Bedeutung dieses bahnbrechenden Denkers kann nicht geleugnet werden.
"In dieser erhellenden Biografie... (Brown) frischt die abgenutzte Chronik der Upper West Side-Intelligenz der Nachkriegszeit auf, indem sie sie aus Hofstadters spielerischer, ewig skeptischer, seltsam uninflammatorischer Sicht neu erzählt.... Brown hilft den Lesern vor allem, Hofstadter als Mitglied einer Generation amerikanischer Historiker einzuschätzen, die ebenso wichtig ist wie (und in mancher Hinsicht wichtiger als) die bekannte Generation der Progressiven um Charles Beard, Frederick Jackson Turner und Vernon Parrington."--Sean Wilentz, New Republic.