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The Legacy of Dell Hymes: Ethnopoetics, Narrative Inequality, and Voice
Die Errungenschaften und der anhaltende Einfluss des renommierten Anthropologen Dell Hymes werden in diesen Essays von führenden Fachleuten auf diesem Gebiet vorgestellt.
Hymes (1927-2009) ist wohl am besten für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Ethnopoetik bekannt, einer wissenschaftlichen Herangehensweise an die verbale Kunst der Ureinwohner, die die kulturelle Bedeutung und die ästhetische Form erhellt. Wie diese Aufsätze deutlich zeigen, bieten die Ethnopoetik und Hymes' Fokus auf erzählerische Ungleichheit und Stimme auch fast sechs Jahrzehnte später noch immer eine wertvolle kritische Linse für die aktuelle Forschung in Anthropologie und Volkskunde.
Mit Hilfe der Ethnopoetik lässt sich so vieles in verschiedenen kulturellen Kontexten und Situationen verstehen: Die Stimmen einzelner Koryak-Geschichtenerzähler und ihr ästhetisches Empfinden lassen sich aus jahrhundertealten Wachszylinder-Aufnahmen herauslesen; die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Lebensgeschichten der Apachen, die 58 Jahre auseinander liegen, lassen sich verstehen; die Art und Weise, wie Navajo-Wortspiele und ein Ausdrucksmittel das Werk eines Navajo-Dichters erhellen; die Entkolonialisierung der westlichen Mono- und Yokuts-Geschichten, indem die Darbietungen hinter den von Gelehrten vor langer Zeit niedergeschriebenen Texten an die Oberfläche gebracht werden; und die Bedeutung von Projekten zur Wiederbelebung der Sprache in den Gemeinschaften der First Nations im Yukon und im Nordwesten Kaliforniens wird deutlich. Diese faszinierenden und aktuellen Aufsätze ehren nicht nur ein Erbe, sondern weisen auch den Weg in die Zukunft.