Bewertung:

Michael Bradleys Buch „System Failure: The Silencing of Rape Survivors“ (Das Verschweigen von Vergewaltigungsopfern) analysiert die Unzulänglichkeiten des Strafrechtssystems im Umgang mit den Bedürfnissen von Vergewaltigungsopfern. Er plädiert für einen Wandel hin zu einem inquisitorischen System und unterstreicht die Notwendigkeit einer rechtlichen Vertretung der Opfer. Das Buch hebt die psychische Belastung der Überlebenden hervor und fordert einen Systemwandel.
Vorteile:Das Buch bietet eine überzeugende Perspektive auf die Herausforderungen, mit denen Überlebende von Vergewaltigungen innerhalb des Rechtssystems konfrontiert sind. Es argumentiert wirkungsvoll für die Notwendigkeit eines inquisitorischen Ansatzes und die Bedeutung der rechtlichen Unterstützung für die Opfer. Für die Leser ist es eine wichtige Lektüre, insbesondere für diejenigen, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind.
Nachteile:Das Buch ist relativ kurz, was dazu führen kann, dass sich einige Leser mehr Tiefe wünschen. Kritisiert wird der Ansatz des Buches und die Tatsache, dass das derzeitige System auf „Glück“ beruht, was auf die Notwendigkeit gründlicherer Lösungen hinweist.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
System Failure: The Silencing of Rape Survivors
Eine von fünf australischen Frauen ist Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden. Bei diesen Frauen liegt die Chance, dass ihr Vergewaltiger verhaftet, strafrechtlich verfolgt und verurteilt wird, bei weniger als 1 %.
Dies sind die nackten Zahlen des Systemversagens. Wir stellen die Überlebenden von Vergewaltigungen vor die Qual der Wahl: zur Polizei gehen oder schweigen. In jüngster Zeit hat der öffentliche Druck auf die Überlebenden, Anzeige zu erstatten, zugenommen, während gleichzeitig zwei weitere Möglichkeiten immer stärker in den Vordergrund rücken: zivilrechtliche Schritte gegen den Täter oder der Gang an die Öffentlichkeit.
Diese sich entwickelnden gesellschaftlichen Reaktionen sollen eine Alternative zur Tradition des Schweigens bieten. Jede dieser Möglichkeiten bedeutet jedoch für die Überlebenden ein weiteres Opfer dessen, was sie bereits verloren haben.
Die Antworten des Rechtssystems auf Vergewaltigungen wurden ohne Rücksicht auf die Überlebenden entwickelt und gehen in keiner Weise auf die Fragen der Überlebenden oder die von ihnen geäußerten Bedürfnisse ein. Einfach ausgedrückt, führen wir über die systemische Reaktion auf Vergewaltigung das falsche Gespräch.