Bewertung:

Nicole Luongos Memoiren BECOMING sind eine tiefgründige Auseinandersetzung mit ihrem persönlichen Kampf mit psychischen Erkrankungen, Sucht und Traumata. Sie verbindet unverblümte Ehrlichkeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und schafft so eine Erzählung, die den Leser tief berührt. Das Buch ist für seine kraftvolle Erzählweise und seine emotionale Wirkung bekannt und spricht vor allem diejenigen an, die mit den Herausforderungen der psychischen Gesundheit vertraut sind.
Vorteile:Die Memoiren sind sehr ehrlich und aufschlussreich und bieten ein tiefes Verständnis für psychische Erkrankungen und persönliche Traumata. Sie sind wunderschön geschrieben, bewegend und emotional mitreißend. Die Leserinnen und Leser schätzen Luongos Verletzlichkeit und ihren Mut, ihre Erfahrungen zu teilen. Die Einbeziehung wissenschaftlicher Beobachtungen verleiht dem Buch zusätzliche Tiefe und macht es sowohl für die persönliche Reflexion als auch für das berufliche Verständnis im Kontext der psychischen Gesundheit wertvoll.
Nachteile:Das Buch ist aufgrund der intensiven Thematik und der komplexen Themen, die es erforscht, vielleicht nicht für jeden leicht zu lesen. Für einige Leser könnte es eine Herausforderung sein, sich mit den schweren Themen Essstörungen und Drogenmissbrauch auseinanderzusetzen. Außerdem könnte es für diejenigen, die sich nicht für die akademischen Aspekte der psychischen Gesundheit interessieren, weniger ansprechend sein.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Becoming
The Becoming ist ein brutaler Bericht über Geisteskrankheiten von einer Frau, die nicht an Geisteskrankheiten glaubt. Während die Autorin an der Universität Oxford promoviert, gipfelt ihre lebenslange Erfahrung mit Sucht, Essstörungen und Traumata in einem explosiven Krankenhausaufenthalt, bei dem sie durch eine Psychose Befreiung erfährt.
Ihr Weg vom Schrecken zur Akzeptanz ist zermürbend, und sie gibt ihm einen Sinn, indem sie eine reflexive Erzählung mit klassischer und aufkommender Wissenschaft verwebt. Der Text, der teils phänomenologisch erzählt, teils Gesellschaftskritik übt, unterbricht biomedizinische Ansätze im Umgang mit veränderten Zuständen, indem er deren emanzipatorisches Potenzial erkundet.
Er beleuchtet auch, wie die konventionelle psychiatrische Behandlung das menschliche Leiden pathologisiert. Damit leistet The Becoming einen Beitrag zu Anti-Psychiatrie- und Mad-Studies-Projekten, die jeweils fragen: Was bedeutet es, normal zu sein? und Sollten wir in einer verrückten Welt gesund sein?