Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Analyse des Verhältnisses zwischen Kapitalismus und Demokratie, die trotz ihrer Abfassung in den 1990er Jahren noch immer aktuell ist. Es ist für Leser geeignet, die sich für politische Prozesse und Sozioökonomie interessieren.
Vorteile:Gut durchdachte Analyse, informativ, leicht verständlich für gebildete Leser, relevante Konzepte trotz seines Alters, aufschlussreiche Diskussion der Q-Methodik.
Nachteile:Für Gelegenheitsleser etwas trocken und schwer, in einem akademischen Stil geschrieben.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Democracy in Capitalist Times: Ideals, Limits, and Struggles
Die Demokratie wird durch eine Vielzahl von Kräften bedroht, die ihren Ursprung in der transnationalen kapitalistischen Wirtschaft haben. Struktureller wirtschaftlicher Druck zwingt Staaten dazu, auf bestimmte Art und Weise zu handeln, unabhängig davon, was ihre Bevölkerungen wollen oder denken.
In Democracy in Capitalist Times erörtert John S. Dryzek die Herausforderungen, die der transnationale Kapitalismus für die Demokratie darstellt, und die vielversprechendsten Orte, an denen die Demokratie neue und wachsende Unterstützung finden kann. Dryzek verbindet zeitgenössische politische Theorie und vergleichende Politik, um die Widersprüche zwischen Kapitalismus und Demokratie zu untersuchen.
Während ideologische Kräfte die Bandbreite der politischen Debatte einschränken, fördern Regierung und Markt gemeinsam einen aggressiven Individualismus, bei dem die Menschen als Konsumenten und Gewinnmaximierer konkurrieren, anstatt sich als Bürger zu engagieren. Dryzek skizziert diese Kräfte, überlegt, wie die Demokratie gegen sie verteidigt werden könnte, und erkundet die Aussichten für eine Vertiefung der Demokratie angesichts dieser Bedrohungen.
Er argumentiert, dass die staatliche Demokratie zwar erheblich abgenommen hat, dass aber die Demokratie an verschiedenen Orten, insbesondere in der Zivilgesellschaft, in sozialen Bewegungen, am Arbeitsplatz und in der transnationalen Politik, auf dem Vormarsch ist und dass Demokraten ihre Bemühungen auf diese Orte konzentrieren sollten. Dryzek erklärt weiter, dass die Gesundheit der demokratischen Politik an diesen alternativen Orten entscheidend davon abhängt, wie die Staaten die Muster der Interessenvertretung organisieren, von denen sich der sozialdemokratische Korporatismus als am förderlichsten für die Demokratie erweist.