Bewertung:

Das Buch „Reclaiming Pietism: Retrieving an Evangelical Tradition“ von Roger E. Olson und Christian T. Collins Winn wird für seinen informativen Charakter und seinen gründlichen historischen Überblick über die pietistische Bewegung gelobt, wobei seine Relevanz für das heutige Evangelikalismus betont wird. Es versucht, Missverständnisse über den Pietismus zu korrigieren, indem es seine gemeinschaftlichen und sozialen Aspekte hervorhebt und sich gleichzeitig kritisch mit der breiteren protestantischen Tradition auseinandersetzt. Es wurde jedoch kritisiert, dass es ihm in bestimmten Bereichen an Tiefe mangelt und dass es sich zu sehr auf die Verteidigung des Pietismus konzentriert, ohne dessen Bedeutung angemessen zu erläutern.
Vorteile:⬤ Informative und gut recherchierte Geschichte des Pietismus
⬤ räumt effektiv mit weit verbreiteten Missverständnissen auf
⬤ bietet wichtige Einblicke in die Beziehung zwischen Pietismus und zeitgenössischem Evangelikalismus
⬤ die Einbeziehung von historischen Schlüsselfiguren und ihren Beiträgen ist wertvoll
⬤ die Kapitel über die Kennzeichen des Pietismus und die heutigen Anwendungen werden besonders gelobt.
⬤ Einige Leser haben das Gefühl, dass das Buch nur als Einführung dient, ohne in die Tiefe zu gehen
⬤ der Fokus auf die Verteidigung des Pietismus kann eine gründliche Analyse seiner Vorzüge überschatten
⬤ begrenzte Zitate von Primärquellen
⬤ einige Kritiken an den theologischen Voreingenommenheiten der Autoren und Auslassungen bezüglich der lutherischen Perspektiven auf die Sakramente.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Reclaiming Pietism: Retrieving an Evangelical Tradition
Die historische Bewegung, die als Pietismus bekannt ist, betonte die Antwort des Glaubens und die innere Wandlung als entscheidende Aspekte der Bekehrung zu Christus. Leider wird der Pietismus heute oft mit einer geistlichen „Heiliger-als-du“-Haltung, religiösem Legalismus oder dem Rückzug aus der Gesellschaft gleichgesetzt.
In diesem Buch argumentieren Roger Olson und Christian Collins Winn, dass der klassische, historische Pietismus eine einflussreiche Strömung im evangelikalen Christentum ist und dass er als Ressource für die evangelikale Erneuerung wiedergewonnen werden muss. Sie stellen falsche Vorstellungen über den Pietismus in Frage, indem sie die Ursprünge, die Entwicklung und die Hauptthemen der historischen Bewegung sowie das aus ihr hervorgegangene geistlich-theologische Ethos beschreiben. Das Buch untersucht auch den Einfluss des Pietismus auf zeitgenössische christliche Theologen und geistliche Führer wie Richard Foster und Stanley Grenz.
Sehen Sie sich hier ein Interview aus dem Jahr 2015 mit den Autoren dieses Buches an: