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Narrating Space / Spatializing Narrative: Where Narrative Theory and Geography Meet
Narrating Space / Spatializing Narrative: Where Narrative Theory and Geography Meet von Marie-Laure Ryan, Kenneth Foote und Maoz Azaryahu bietet einen bahnbrechenden Ansatz, um zu verstehen, wie der Raum in der Erzählung und der Erzähltheorie funktioniert und wie Erzählungen im realen Raum funktionieren. Bislang wurde der Raum von Narratologen traditionell als Kulisse für die Handlung betrachtet.
In dieser Studie wird argumentiert, dass der Raum eine wichtige, aber noch nicht ausreichend erforschte Rolle in der Erzählung spielt: Er kann ein Fokus der Aufmerksamkeit sein, ein Träger symbolischer Bedeutung, ein Objekt emotionaler Investitionen, ein Mittel der strategischen Planung, ein Organisationsprinzip und ein unterstützendes Medium. Der Raum überschneidet sich mit dem Erzählen auf zwei grundlegende Arten: Der "erzählende Raum" betrachtet den Raum als Objekt der Darstellung, während die "verräumlichende Erzählung" den Raum als die Umgebung betrachtet, in der die Erzählung physisch eingesetzt wird. Die Einschreibung von Erzählungen in den realen Raum wird durch solche Formen wie technologiegestützte ortsbezogene Erzählungen, Straßennamen und historische/kulturgeschichtliche Stätten und Museumsausstellungen veranschaulicht.
Während Narratologen am besten in der Lage sind, sich mit der Narration des Raums zu befassen, können Geographen einen wichtigen Beitrag zur Narratologie leisten, indem sie die Aufmerksamkeit auf die Verräumlichung der Narration lenken. Durch die Zusammenführung dieser beiden Ansätze - und den damit verbundenen Brückenschlag zwischen Narratologie und Geographie - ermöglicht Narrating Space / Spatializing Narrative sowohl ein vertieftes Verständnis der menschlichen Raumerfahrung als auch einen besseren Einblick in die Erzähltheorie und poetische Formen.