Bewertung:

Das Buch „Der Ausreißer“ von Kai Bird bietet eine umfassende und nuancierte Biografie von Jimmy Carter, in der er als missverstandener Präsident dargestellt wird, dessen Vermächtnis komplexer ist als gemeinhin angenommen. Er hebt Carters Engagement, seine ungewöhnliche Erziehung und seine bedeutenden Errungenschaften während seiner Präsidentschaft hervor, räumt aber auch seine Schwächen ein. Viele Leser empfanden es als eine endgültige und gut recherchierte Darstellung, die die Perspektive auf Carters Amtszeit verändert.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und detaillierte Biografie
⬤ bietet eine neue Perspektive auf Jimmy Carters Präsidentschaft
⬤ zeichnet ein faires und ausgewogenes Bild, das sowohl seine Erfolge als auch seine Misserfolge abdeckt
⬤ ist in einem fesselnden Stil geschrieben
⬤ enthält Quellen wie Tagebücher und Interviews
⬤ verändert die Darstellung von Carter von einer gescheiterten Präsidentschaft zu der eines Ausreißers.
⬤ Einige Leser merkten an, dass es doppelte Informationen enthält, ähnlich wie bei anderen Biografien
⬤ andere meinten, es hätte von einer prägnanteren Bearbeitung profitiert, besonders auf den ersten 200 Seiten
⬤ einige fanden Birds Darstellung zu nachsichtig.
(basierend auf 44 Leserbewertungen)
The Outlier: The Unfinished Presidency of Jimmy Carter
Eine unverzichtbare Neubewertung der komplexen Triumphe und Tragödien von Jimmy Carters präsidialem Erbe - von dem erfahrenen Biographen und Pulitzer-Preisträger und Co-Autor von American Prometheus.
Dies ist hervorragende Geschichte, hervorragend recherchiert und wunderbar geschrieben" - Douglas Brinkley, New York Times-Bestsellerautor von American Moonshot
Vier Jahrzehnte nach dem erdrutschartigen Sieg von Ronald Reagan im Jahr 1980 wird Jimmy Carters einjährige Präsidentschaft oft als Misserfolg bezeichnet.
In der Tat sehen viele Amerikaner Carter als den einzigen ehemaligen Präsidenten, der das Weiße Haus als Sprungbrett für größere Erfolge genutzt hat. Doch im Rückblick ist die politische Odyssee von Carter eine reichhaltige und menschliche Geschichte, die sowohl von beeindruckenden Erfolgen als auch von schmerzhaften politischen Widrigkeiten geprägt ist. In dieser gründlich recherchierten und brillant geschriebenen Darstellung entfaltet Kai Bird die Carter-Saga als tragischen Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte.
Als Präsident war Carter nicht nur ein Außenseiter, sondern ein Ausreißer. Er war der einzige Präsident in einem Jahrhundert, der im Herzen des tiefen Südens aufwuchs, und sein wiedergeborenes Christentum machte ihn zum offen religiösesten Präsidenten aller Zeiten. Dieser Ausreißer brachte eine seltene Mischung aus Bescheidenheit, Offenheit - und beunruhigendem Selbstvertrauen ins Weiße Haus, die weder Washington noch Amerika bereit waren, zu akzeptieren. Jahrzehnte vor der heutigen öffentlichen Abrechnung mit der riesigen Kluft zwischen Amerikas Ethos und seinen Taten blickte Carter auf eine Nation, die durch Rassenfragen zerrissen und durch Watergate und Vietnam demoralisiert war, und verordnete ihr eine radikale Selbstprüfung, vor der die Wähler zurückschreckten. Der Preis für seinen unerschütterlichen Glauben, das Richtige zu tun, war eine zweite Amtszeit - und der Aufstieg von Reagan.
Auf diesen bemerkenswerten Seiten zeichnet der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Biograf Bird den Werdegang von Carters Regierung nach, von seiner aggressiven innenpolitischen Agenda bis hin zu seiner umstrittenen außenpolitischen Bilanz, und führt die Leser ins Oval Office und durch Carters Kämpfe mit dem politischen Establishment und der Washingtoner Presse, die sich als ebenso feindselig erwies wie jede ausländische Macht. Bird zeigt, wie Themen, die auch heute noch heiß diskutiert werden - von der nationalen Gesundheitsfürsorge über die wachsende Ungleichheit und den Rassismus bis hin zum israelisch-palästinensischen Konflikt - im Herzen von Carters Amerika brannten und einen Präsidenten in Anspruch nahmen, der in der Lösung dieser Probleme eine moralische Verpflichtung sah.
Auf der Grundlage von Interviews mit Carter und Mitgliedern seiner Regierung sowie kürzlich freigegebenen Dokumenten liefert Bird eine tiefgründige, klarsichtige Bewertung einer Führungspersönlichkeit, deren Vermächtnis zutiefst missverstanden wurde. Der Ausreißer ist der endgültige Bericht über eine rätselhafte Präsidentschaft - sowohl so, wie sie wirklich stattfand, als auch so, wie sie im amerikanischen Bewusstsein in Erinnerung geblieben ist.