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The Berlin-Baghdad Express: The Ottoman Empire and Germany's Bid for World Power
Der moderne Nahe Osten wurde im Schmelztiegel des Ersten Weltkriegs geschmiedet, aber nur wenige kennen die ganze Geschichte, wie der Krieg tatsächlich in die Region kam. Wie Sean McMeekin in dieser verblüffenden Neuinterpretation des Krieges enthüllt, waren es weder die Briten noch die Franzosen, sondern vielmehr eine kleine Clique von Deutschen und Türken, die die islamische Welt zu ihren eigenen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zwecken in den Konflikt drängten.
Der Berlin-Bagdad-Express erzählt die faszinierende Geschichte, wie Deutschland den osmanischen Pan-Islamismus ausnutzte, um das britische Empire, die damals größte islamische Macht der Welt, zu zerstören. Währenddessen machten sich die Jungtürken die deutsche Militärmacht zunutze, um den türkischen Erbfeind, Russland, zu rächen. Aus der Perspektive der wichtigsten Entscheidungsträger auf türkisch-deutscher Seite erzählt, werden viele der folgenreichsten Ereignisse des Ersten Weltkriegs - der Eintritt der Türkei in den Krieg, Gallipoli, die Massaker an den Armeniern, der arabische Aufstand und die russische Revolution - so gut beleuchtet wie nie zuvor.
McMeekin stützt sich auf eine Fülle neuer Quellen und zwingt uns, die Einmischung des Westens in den Nahen Osten und ihre bedauerlichen Folgen zu überdenken. Es ist eine epische Tragikomödie mit unbeabsichtigten Folgen: Türkische Nationalisten bescheren Russland den Krieg, den es unbedingt will, der Dschihad führt zu einem islamischen Aufstand in Mekka, deutsche Sabotageakte stürzen den Zaren, der die Türkei von Russlands Joch befreit, und der deutsche Zionismus bringt die Balfour-Erklärung hervor. Die ganze Zeit über ist die Geschichte mit dem Drama um die deutschen Bemühungen um die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke von Berlin nach Bagdad verwoben, der Waffe, mit der der Krieg gewonnen und die deutsche Hegemonie über den Nahen Osten gesichert werden sollte.