Bewertung:

Sean McMeekins *Stalin's War* stellt eine revisionistische Perspektive des Zweiten Weltkriegs dar, in der die entscheidende Rolle Joseph Stalins und die bedeutenden Auswirkungen des amerikanischen Lend-Lease auf die sowjetischen Kriegsanstrengungen hervorgehoben werden. In dem Buch wird argumentiert, dass nicht Hitler, sondern Stalin die wahre Führungsrolle in Bezug auf strategische Manipulationen und den Ausgang des Krieges innehatte und letztendlich von dem Konflikt profitierte und den sowjetischen Einfluss in Osteuropa und Asien ausbaute. Während das Buch für seine gründliche Recherche und seine neuen Erkenntnisse gelobt wird, wird es auch für seine starke Voreingenommenheit und seine kontroversen Schlussfolgerungen hinsichtlich des Umgangs der Alliierten mit Stalin kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und enthält eine Fülle von Details über die Lend-Lease-Operationen, bietet neue Interpretationen der Rolle Stalins und der Alliierten und stellt etablierte Darstellungen des Zweiten Weltkriegs in Frage. Es ist fesselnd und bietet wertvolle Einblicke in die Komplexität der Kriegsdiplomatie und der nationalen Strategien.
Nachteile:Der Autor zeigt eine deutliche Voreingenommenheit gegenüber Stalin, Churchill und FDR, was zu einigen fragwürdigen Schlussfolgerungen führt. Einige Rezensenten fanden die Detailfülle überwältigend und argumentierten, dass die These des Buches breitere historische Zusammenhänge übersehen könnte. Für Neulinge in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs könnte das Buch aufgrund seiner Tiefe und kontroversen Ansichten eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 161 Leserbewertungen)
Stalin's War: A New History of World War II
Ein preisgekrönter Historiker enthüllt in dieser wichtigen neuen Geschichte, dass Stalin - und nicht Hitler - die treibende Kraft des Zweiten Weltkriegs war.
Der Zweite Weltkrieg wird in der populären Vorstellung als heroischer Kampf zwischen Gut und Böse dargestellt, in dem der schurkische Hitler die Ereignisse vorantrieb. Doch Hitler war nicht an der Macht, als der Konflikt in Asien ausbrach - und er war sicherlich tot, bevor er endete. Seine Armeen kämpften nicht auf mehreren Schauplätzen, sein Reich erstreckte sich nicht über den eurasischen Kontinent, und er erbte nichts von der Kriegsbeute. Diese zentrale Rolle kam Josef Stalin zu. Der Zweite Weltkrieg war nicht Hitlers Krieg, er war Stalins Krieg.
Auf der Grundlage ehrgeiziger neuer Forschungen in sowjetischen, europäischen und US-amerikanischen Archiven revolutioniert Stalins Krieg unser Verständnis dieses globalen Konflikts, indem es sein Epizentrum in den Osten verlegt. Hitlers völkermörderischer Ehrgeiz mag dazu beigetragen haben, das Armageddon zu entfesseln, aber wie McMeekin zeigt, war der Krieg, der im September 1939 in Europa ausbrach, derjenige, den Stalin wollte, nicht Hitler. Ebenso erfüllte der Pazifikkrieg von 1941-1945 Stalins Ziel, einen verheerenden Zermürbungskrieg zwischen Japan und den "angelsächsischen" kapitalistischen Mächten zu entfesseln, die er als seinen ultimativen Gegner ansah.
McMeekin zeigt auch auf, in welchem Maße der sowjetische Kommunismus durch die selbstzerstörerischen strategischen Maßnahmen der USA und Großbritanniens gerettet wurde, angefangen bei der Lend-Lease-Hilfe, als die amerikanischen und britischen Versorgungsgremien fast blind jeder sowjetischen Forderung zustimmten. Stalins Kriegsmaschinerie, so zeigt McMeekin, war in erheblichem Maße auf amerikanisches Material angewiesen, von Kampfflugzeugen, Panzern, Lastwagen, Jeeps, Motorrädern, Treibstoff, Munition und Sprengstoff über industrielle Vorleistungen und Technologietransfer bis hin zu den Nahrungsmitteln, die die Rote Armee versorgten.
Diese unentgeltliche amerikanische Großzügigkeit gab Stalins Armeen die mobile Schlagkraft, um den größten Teil Eurasiens, von Berlin bis Peking, für den Kommunismus zu erobern.
Stalins Krieg ist eine bahnbrechende Neubewertung des Zweiten Weltkriegs und eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der die aktuelle Weltordnung verstehen will.