Bewertung:

Das Buch „Acquiring Genomes: A Theory of the Origin of Species“ von Lynn Margulis und Dorian Sagan liefert ein überzeugendes Argument für die Symbiogenese als primären Mechanismus der Speziation und stellt den neodarwinistischen Rahmen in Frage, der Mutationen und natürliche Selektion in den Vordergrund stellt. Das Buch bietet zwar faszinierende Einblicke und eine neue Perspektive auf die Evolution, wurde aber auch wegen seiner vermeintlichen Übertreibungen und mangelnden Klarheit in bestimmten Bereichen kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet eine revolutionäre Perspektive auf die Rolle der Symbiogenese in der Evolution und stellt die traditionellen neodarwinistischen Ansichten in Frage.
⬤ Bietet eine gut dokumentierte Erforschung verschiedener symbiotischer Beziehungen und ihrer evolutionären Auswirkungen.
⬤ Fesselt den Leser mit überzeugenden Argumenten, die zu weiteren Untersuchungen und zur Erforschung der Mechanismen der Speziation anregen.
⬤ Der Text kann sehr dicht sein und setzt ein hohes Maß an Vorwissen in Bereichen wie Mikrobiologie und Ökologie voraus.
⬤ Kritiker bemängeln, dass die Autoren ihre Behauptungen überstrapazieren und die Symbiogenese als einzigen Mechanismus der Evolution behaupten, ohne andere evolutionäre Prozesse angemessen zu berücksichtigen.
⬤ Der Ton des Buches wurde als konfrontativ beschrieben, was einige Leser abschrecken und die wissenschaftliche Gültigkeit des Buches beeinträchtigen könnte.
(basierend auf 46 Leserbewertungen)
Acquiring Genomes: A Theory of the Origins of Species
Wie entwickeln sich neue Arten? Obwohl Darwin die vererbte Variation als schöpferische Kraft in der Evolution identifizierte, hat er nie formell darüber spekuliert, woher sie kommt.
Seine Nachfolger gingen davon aus, dass neue Arten durch die allmähliche Anhäufung von Zufallsmutationen der DNA entstehen. Doch obwohl dies in allen wichtigen Lehrbüchern akzeptiert wird, gibt es keinen dokumentierten Fall dafür.
Lynn Margulis und Dorion Sagan verfolgen einen radikal neuen Ansatz in dieser Frage. Sie zeigen, dass Speziationsereignisse in der Tat nicht selten oder schwer zu beobachten sind. Genome werden durch Infektionen, durch Fütterung und andere ökologische Verbindungen erworben und dann vererbt.
Acquiring Genomes“ ist das erste Werk, das die überwältigende Menge an Beweisen für die Rolle von Bakterien und anderen Symbiosen bei der Entstehung der Pflanzen- und Tiervielfalt integriert und analysiert. Es liefert die bisher überzeugendste Erklärung für die Artbildung.