Bewertung:

Henry Kamens Buch über den Escorial untersucht die historischen Missverständnisse über Philipp II. und das prächtige Gebäude selbst. Es bietet eine detaillierte Untersuchung der gestalterischen Einflüsse und der Beweggründe des Königs, während es gleichzeitig negativen Mythen, die sich im Laufe der Zeit hartnäckig gehalten haben, erfolgreich entgegenwirkt. Das Buch bietet Einblicke sowohl für diejenigen, die mit dem Thema vertraut sind, als auch für diejenigen, die es nicht kennen, und macht es zugänglich und fesselnd.
Vorteile:Das Buch korrigiert effektiv historische Missverständnisse über Philipp II. und den Escorial, ist gut recherchiert mit einem modernen, skeptischen Ansatz und bietet kurze, leicht zu lesende Kapitel mit umfangreichen Fußnoten. Es steigert die Wertschätzung des Lesers für den Escorial, indem es eine durchdachte Untersuchung seiner Gestaltung und seines Zwecks bietet.
Nachteile:Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Lebenszeit Philipps und enthält nur wenige Informationen über die Geschichte des Escorials nach seinem Tod. Einige Leser könnten es weniger fesselnd finden, wenn sie nicht mit den Mythen vertraut sind, mit denen es aufräumt, und es ist keine umfassende Geschichte Spaniens oder des detaillierten Bauprozesses des Escorials.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Escorial: Art and Power in the Renaissance
Ein renommierter Europahistoriker erforscht eines der berühmtesten Gebäude der Welt und den Monarchen, der es erschaffen hat.
Nur wenige Gebäude haben eine so zentrale Rolle in der Geschichte Spaniens gespielt wie der Klosterpalast San Lorenzo del Escorial. Mit seinen kolossalen Ausmaßen und seiner imposanten, ja sogar abweisenden Erscheinung hat der Escorial vier Jahrhunderte lang zu Beschreibungen eingeladen und sich ihnen widersetzt. Teils Palast, teils Kloster, teils Mausoleum, diente er auch als Heiligtum, Schule, Aufbewahrungsort für Tausende von Reliquien und eine der größten Bibliotheken seiner Zeit. Der Escorial wurde in mehr als zwanzig Jahren erbaut und war eine Herausforderung und Provokation. Für die einen war er ein Symbol für Aberglauben und Unterdrückung, für die anderen ein „Weltwunder“. Heute gehört er zum Weltkulturerbe und wird jedes Jahr von Tausenden von Reisenden besucht.
In dieser fesselnden Studie untersucht Henry Kamen die Umstände, die den jungen Philipp II. dazu brachten, den Bau des Escorial im Jahr 1563 in Auftrag zu geben. Er erforscht Philipps Motivation, den Einfluss seiner Reisen, die Bedeutung der Konstruktion und ihren Platz in der spanischen Kultur. Es handelt sich um eine äußerst fesselnde Erzählung über den Höhepunkt der spanischen kaiserlichen Vorherrschaft, in der die zeitgenössische Beschäftigung mit Kunst, Religion und Macht im Zusammenhang mit diesem bemerkenswerten Bauwerk analysiert wird.