Bewertung:

Das Buch „Philipp V. von Spanien“ von Henry Kamen bietet eine umfassende Untersuchung des Lebens und der Herrschaft des ersten bourbonischen Königs von Spanien. Es befasst sich mit Philipps psychischen Problemen, seinen politischen Herausforderungen und den Auswirkungen seiner Eheschließungen. Während das Buch für seinen ansprechenden Schreibstil und seinen informativen Inhalt gelobt wird, sind einige Leser der Meinung, dass es sich eher um einen historischen Überblick als um eine gezielte Biografie handelt, was von den persönlichen Aspekten von Philipps Leben ablenken könnte.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet Einblicke in Philipps geistige Gesundheit und deren Auswirkungen auf seine Herrschaft
⬤ deckt wichtige historische Ereignisse und politische Verwicklungen ab
⬤ ist sowohl für Experten als auch für allgemeine Leser geeignet
⬤ bietet eine Neubewertung von Philipps Charakter und Beiträgen.
⬤ Einige Leser finden, dass es dem Buch an biographischen Details über Philipp selbst mangelt
⬤ es konzentriert sich zu sehr auf den historischen Kontext und nicht auf die persönliche Biographie
⬤ einige Kritiken kritisieren, dass sich das Buch auf psychologische Interpretationen stützt
⬤ einige wenige sind der Meinung, dass das Buch die positiven Kritiken oder Erwartungen nicht erfüllt hat.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
Philip V of Spain
Philipp V., der 1700 widerwillig den spanischen Thron bestieg, war der erste Vertreter der Bourbonen-Dynastie, die noch heute Spanien regiert. Seine 46-jährige Regierungszeit, die 1724 mit der Abdankung zugunsten seines kurzlebigen Sohnes Ludwig I.
kurz unterbrochen wurde, war eine der wichtigsten in der Geschichte des Landes. Diese sehr lesenswerte Darstellung ist die erste Biografie über Philipp V. in englischer Sprache.
Die bisherige Literatur über Philipp war weitgehend negativ und tat ihn als komisch, dumm und träge ab.
Henry Kamen zeigt hier jedoch, dass der König bedeutende Entwicklungen in den Bereichen Politik, Reichspolitik, Finanzen, Verwaltung und Militär einleitete, die die Grundlage für den modernen spanischen Staat bildeten. Philipp förderte auch die Literatur, die schöpferischen Künste und die Musik in einer Weise, die die spanische Kultur enger mit dem übrigen Europa in Kontakt brachte, und er befasste sich maßgeblich mit Fragen der Autonomie der spanischen Provinzen und der Rolle der Monarchie selbst.
Auf der Grundlage zeitgenössischer Meinungen und neuer Archivquellen erörtert Kamen Philipps Charakter, seine Entscheidungen und seine Politik. Er bietet eine neue Einschätzung der Krankheit des Königs (die frühere Historiker dazu veranlasste, Philipp als verrückt anzusehen) und bewertet die Rolle seiner beiden Ehefrauen neu. Kamens Darstellung von Philipp als König ist auch eine wichtige Einführung in das Studium des frühen 18.
Jahrhunderts in Spanien und der bourbonischen Monarchie. Henry Kamen ist Professor am Higher Council for Scientific Research in Barcelona. Er war an mehreren Universitäten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten tätig, zuletzt als Gastprofessor an der Universität von Chicago.
Er ist Autor zahlreicher Bücher zur europäischen und spanischen Geschichte, darunter "Philip of Spain", "The Spanish Inquisition" und "The Phoenix and the Flame: Catalonia and the Counter Reformation", die alle bei Yale University Press erschienen sind.