Der gute Doktor: Ein Vater, ein Sohn und die Entwicklung der medizinischen Ethik

Bewertung:   (4,3 von 5)

Der gute Doktor: Ein Vater, ein Sohn und die Entwicklung der medizinischen Ethik (H. Lerner Barron)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine zutiefst persönliche Darstellung der Entwicklung der medizinischen Praxis und Ethik und konzentriert sich auf die Beziehung des Autors Barron Lerner zu seinem Vater, einem angesehenen Arzt. Es behandelt Themen wie Patientenautonomie, Paternalismus in der Medizin und die menschlichen Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung, so dass es sowohl für medizinische Fachleute als auch für Laien verständlich ist. Anhand ergreifender Geschichten und Überlegungen zu ethischen Dilemmata, mit denen beide Generationen konfrontiert sind, werden die komplexen Zusammenhänge der modernen Medizin aufgezeigt.

Vorteile:

Das Buch ist gut geschrieben und fesselnd und verbindet persönliche Anekdoten mit einem breiteren historischen Kontext. Viele Leser schätzen die durchdachte Erforschung der medizinischen Ethik und der Entwicklung der Arzt-Patienten-Beziehung, die es sowohl informativ als auch emotional ansprechend macht. Aufgrund der aufschlussreichen Diskussionen über Patientenversorgung und ethische Entscheidungsfindung wird das Buch sowohl für Medizinstudenten als auch für Angehörige der Gesundheitsberufe empfohlen.

Nachteile:

Einige Leser waren der Meinung, dass das Buch nicht tief genug in die Komplexität der medizinischen Ethik und der sozialen Faktoren, die die Patientenversorgung beeinflussen, eindringt und eine eher oberflächliche Sichtweise vermittelt. Kritisiert werden die Darstellung der eigenen Qualifikationen des Autors und eine vermeintlich zu starke Vereinfachung der ethischen Debatten. Außerdem könnten einige Hinweise auf den „medizinischen Jargon“ nicht alle Leser ansprechen, insbesondere diejenigen, die keinen medizinischen Hintergrund haben.

(basierend auf 84 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Good Doctor: A Father, a Son, and the Evolution of Medical Ethics

Inhalt des Buches:

Die Geschichte zweier Ärzte, eines Vaters und eines Sohnes, die in sehr unterschiedlichen Zeiten praktizierten, und die Entwicklung der Ethik, die die Gesundheitsfürsorge zutiefst beeinflusst

Als praktizierender Arzt und langjähriges Mitglied des Ethikausschusses seines Krankenhauses dachte Dr. Barron Lerner, er hätte schon alles gehört. Doch Mitte der 1990er Jahre erzählte ihm sein Vater, ein Arzt für Infektionskrankheiten, eine verblüffende Geschichte: Er hatte seinen Körper über einen Patienten im Endstadium gelegt, der nicht mehr atmete, und so seine Kollegen daran gehindert, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen, obwohl dies ethisch und rechtlich zulässig war. In den nächsten Jahren versuchte der ältere Dr. Lerner, den Tod seiner schwerkranken Mutter und seiner Schwiegermutter zu beschleunigen, um ihnen weiteres Leid zu ersparen.

Diese Geschichten verärgerten und beunruhigten den jüngeren Dr. Lerner - einen Internisten, Medizinhistoriker und Bioethiker -, der die ärztliche Bevormundung zugunsten einer informierten Zustimmung und der Patientenautonomie abgelehnt hatte. The Good Doctor ist ein faszinierender und bewegender Bericht darüber, wie Dr. Lerner mit zwei sehr unterschiedlichen Bildern seines Vaters zurechtkam: ein verehrter Kliniker, Lehrer und Forscher, der seine Patienten immer an die erste Stelle setzte, aber auch ein Arzt, der bereit war, "Gott zu spielen" und sich genau der Revolution der Patientenrechte widersetzte, die sein Sohn studierte und seinen eigenen Medizinstudenten beibrachte.

Aber die Tagebücher des älteren Dr. Lerner, die er jahrzehntelang aufbewahrt hatte, zeigten dem Sohn, wie der überholte Paternalismus des Vaters aus einer heftigen Hingabe an die patientenzentrierte Medizin erwachsen war, die rasch im Verschwinden begriffen war. Und sie warfen Fragen auf: Sind paternalistische Ärzte nur noch ein Relikt, oder sollte ihr Fachwissen genutzt werden, um Patienten und Familien zu überstimmen, die unüberlegte Entscheidungen treffen? Verändert der zunehmende Einsatz der personalisierten Medizin - bei der bestimmte Eingriffe für bestimmte Patienten am besten geeignet sind - die Abwägung zwischen Autonomie und Bevormundung? Und wie können wir Technologien am besten nutzen, die erfunden wurden, um Leben zu retten, jetzt aber allzu oft den Tod verlängern? In einer Zeit der Hightech-Medizin, der Kostenspirale und der Gesundheitsreform könnten diese Fragen nicht aktueller sein.

Als sein Vater langsam an der Parkinson-Krankheit starb, stellte sich Barron Lerner diesen Fragen sowohl persönlich als auch beruflich. Er fühlte sich in die medizinische Versorgung seines Vaters hineingezogen, obwohl er seinen Vater dafür kritisiert hatte, dass er medizinische Entscheidungen für seine Angehörigen traf. War es tatsächlich sinnvoll, Gott zu spielen - zumindest in manchen Situationen -? Wissen Ärzte manchmal „am besten“ Bescheid?

Die zeitgemäße und fesselnde Geschichte einer Familie, die sich im letzten halben Jahrhundert mit der Medizin auseinandergesetzt hat, ist ein wichtiges Buch für diejenigen, die Krankheiten behandeln - und für diejenigen, die darum kämpfen, sie zu überwinden.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780807033401
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2014
Seitenzahl:240

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