Bewertung:

Das Buch „Der Leichenwäscher“ von Sinan Antoon schildert auf ergreifende Weise das Leben im kriegsgeschüttelten Irak aus der Sicht von Jawad, dem Sohn eines Leichenwäschers. Er erforscht Themen wie Pflicht, persönliche Bestrebungen und die Auswirkungen von Gewalt auf das Leben und die Träume des Einzelnen. Die Erzählung wird durch Erinnerungen und Vignetten bereichert, die die komplexe Realität des Irak in einer turbulenten Zeit widerspiegeln.
Vorteile:Die Prosa ist kraftvoll und schön geschrieben und bietet tiefe Einblicke in die Erfahrungen der Iraker während des Krieges. Die Leserinnen und Leser schätzen die einzigartige Perspektive, die emotionale Tiefe und die reiche Symbolik, insbesondere in Bezug auf den Granatapfelbaum. Das Buch ist fesselnd und lässt die Leser das Gewicht der Geschichte und des Konflikts spüren. Viele halten es für eine wichtige Lektüre, um die Erfahrungen im Irak aus irakischer Sicht zu verstehen.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass das Ende des Buches antiklimaktisch war und hätte verbessert werden können. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Zugänglichkeit des Buches; es ist aufgrund seiner reifen Themen und der Darstellung sensibler Themen möglicherweise nicht für alle Zielgruppen geeignet. Auch die Änderung des Originaltitels wurde von einigen Lesern als Enttäuschung empfunden.
(basierend auf 44 Leserbewertungen)
The Corpse Washer
Der junge Jawad, der in eine traditionelle schiitische Familie von Leichenwäschern und Leichenträgern in Bagdad hineingeboren wird, beschließt, die Familientradition aufzugeben und stattdessen Bildhauer zu werden - um das Leben zu feiern, anstatt sich um den Tod zu kümmern. Gegen den Willen seines Vaters tritt er Ende der 1980er Jahre in die Akademie der Schönen Künste in Bagdad ein und ist entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen.
Doch die Umstände der Geschichte diktieren ihm etwas anderes. Die Diktatur von Saddam Hussein und die Wirtschaftssanktionen der 1990er Jahre zerstören das sozioökonomische Gefüge der Gesellschaft. Die Invasion von 2003 und die militärische Besetzung entfesseln sektiererische Gewalt.
Leichen stapeln sich, und Jawad kehrt zum unvermeidlichen Waschen und Einhüllen zurück. Als Künstler ausgebildet, um Materialien zu formen und das Leben ästhetisch darzustellen, muss er nun darüber nachdenken, wie der Tod das tägliche Leben und die Körper der Einwohner Bagdads prägt.
Durch die Kämpfe einer einzelnen verzweifelten Familie zeigt uns Sinan Antoons Roman das Herz der komplexen und gewalttätigen jüngsten Geschichte des Irak. Antoon taucht in die Unterwelt ab, in der die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und in der es keine Zuflucht vor den unendlichen Albträumen gibt, und zeigt eine Welt mit großem Leid, eine Welt, in der die Winde heulen.