Bewertung:

Der Luftkrieg“ von Richard Overy ist eine aufschlussreiche und gut recherchierte Analyse der Rolle der Luftstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg, die sich auf die unterschiedlichen strategischen Ansätze der Alliierten und der Achsenmächte konzentriert. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf organisatorischen Entscheidungen, wirtschaftlicher Mobilisierung und dem Einfluss der Führung auf den Ausgang des Krieges, was es zu einer unverzichtbaren Lektüre für alle macht, die sich eingehender mit dem Zweiten Weltkrieg befassen. Kritiker bemängeln jedoch den etwas trockenen Schreibstil und die begrenzte Berichterstattung über die sowjetischen Luftangriffe.
Vorteile:Eine sehr informative und gut strukturierte Analyse, die sich auf umfangreiche Recherchen und Unterlagen stützt. Overys Untersuchung der Entscheidungsprozesse und organisatorischen Unterschiede ist aufschlussreich und bietet einen umfassenden Überblick über den Luftkrieg. Besonders gelobt wird der Schwerpunkt des Buches auf strategischen Bombenangriffen und wirtschaftlicher Mobilisierung sowie die gute Lesbarkeit und zeitlose Relevanz.
Nachteile:Manche Leser empfinden den Schreibstil als trocken und wenig fesselnd, was den Gesamteindruck schmälern kann. Die begrenzte Erörterung der sowjetischen Luftstreitkräfte wurde als Manko angemerkt, da einige Argumente im Vergleich zur Rolle der Sowjetunion weniger überzeugend erscheinen. Außerdem wurden Probleme mit der Aufmachung des Nachdrucks, einschließlich kleiner Schrift und Tippfehler, hervorgehoben.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Air War: 1939 - 1945
Richard Overys klassisches Werk wurde 1980 veröffentlicht und ist nach wie vor die beste einbändige Luftkriegsgeschichte des Zweiten Weltkriegs, die tiefgründig und höchst originell ist.
Weit davon entfernt, nur die verschiedenen Luftschlachten zu beschreiben, behandelt Professor Overy den Luftkrieg als ein komplexes und faszinierendes historisches Geflecht, das sich aus der großen Strategie, der wirtschaftlichen Mobilisierung, der Rekrutierung der Wissenschaft und der Art der Führung und Ausbildung zusammensetzt. Er analysiert die Errungenschaften und Misserfolge der Luftkomponente des Krieges und setzt sie ins rechte Licht, indem er die Rolle der Luftfahrt im Gesamtkonflikt erläutert.
Er weist darauf hin, dass die Achsenmächte dazu neigten, ihren Einsatz der Luftstreitkräfte auf eine Hauptaufgabe zu beschränken, wie die Unterstützung der Bodentruppen, während die Alliierten alle Aspekte der Luftkriegsdoktrin nutzten: Luftverteidigung, strategische Bombardierung, Zusammenarbeit zwischen Luft- und Seestreitkräften und Unterstützung am Boden. Er zeigt auch, wie die Flugzeuge dafür sorgten, dass der Zweite Weltkrieg zu einem Volkskrieg wurde, und wie der Erfolg im Luftkrieg in einem sehr realen Sinne ein Test für die Modernität einer Nation war. Der Luftkrieg wurde nicht nur in der Luft gewonnen und verloren, sondern auch in den Fabriken und Forschungsinstituten.
Schließlich räumt der Autor mit vielen weit verbreiteten Mythen auf und zeigt insbesondere, dass der Einsatz von Luftstreitkräften in Form von strategischen Bombenangriffen zwar nicht den Ausgang des Krieges beeinflusste, aber auf dramatische Weise die Komplexität der Führung eines modernen Krieges verdeutlichte. Richard Overy's The Air War vertieft somit unser Verständnis nicht nur des Zweiten Weltkriegs, sondern der Militärgeschichte im Allgemeinen.