Bewertung:

Das Buch „Politische Ökonomie als Kultur“ von Harvey Cox regt zu Diskussionen über die Überschneidung von Wirtschaft und Theologie an, insbesondere darüber, wie der Markt in einer Weise verehrt wird, die der Religion ähnelt. Während einige Leser die aufschlussreiche Kritik an den modernen Wirtschaftspraktiken und die Forderung nach einer Neubewertung der Werte zu schätzen wissen, fehlt es anderen an Tiefe und umsetzbaren Lösungen. Das Buch wird für seinen fesselnden Schreibstil gelobt, aber für das kritisiert, was manche als Mangel an wissenschaftlicher Strenge und Klarheit empfinden.
Vorteile:** Eine zum Nachdenken anregende Analyse der Rolle des Marktes als Quasi-Religion. ** Wunderschön geschrieben mit tiefen theologischen Einsichten. ** Fesselnd und humorvoll, so dass es eine angenehme Lektüre ist. ** Spricht wichtige aktuelle Themen wie wirtschaftliche Ungleichheit und Umweltkrisen an. ** Regt dazu an, etablierte Überzeugungen über Wirtschaft und Gesellschaft zu überdenken.
Nachteile:** Es fehlt an konkreten Lösungen und an Tiefe in der wirtschaftlichen Analyse. ** Einige finden, dass es mit übermäßigen historischen Anekdoten gefüllt ist, ohne eine klare Erzählung. ** Kritik an der begrenzten Perspektive des Autors auf andere Religionen als das Christentum. ** Von einigen als nicht wissenschaftlich und mit unbegründeten Behauptungen gefüllt empfunden. ** Enttäuschung bei den Lesern, die gezielte Kritik oder Schlussfolgerungen erwartet hatten.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
The Market as God
"Unverzichtbar und durch und durch fesselnd... Harvey Cox' geniales Gespür dafür, wie die Markttheologie eine Schrift, eine Liturgie und eine ausgefeilte Apologetik entwickelt hat, erlaubt es uns, alte Herausforderungen in einem bemerkenswert frischen Licht zu sehen.“
--E. J. Dionne, Jr.
Wir haben uns der Theologie von Angebot und Nachfrage verschrieben. Ihren Gefolgsleuten zufolge ist der Markt allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Er kann Nationen erheben und Haushalte ruinieren, und er hat seine eigenen Lehren, Propheten und evangelischen Eifer. Harvey Cox holt diese Theologie aus dem Verborgenen und zeigt, dass die Funktionsweise der Weltwirtschaft von einem globalen Wertesystem geprägt ist, das am besten als Religion verstanden werden kann.
Anhand von biblischen Quellen und der Arbeit von Sozialwissenschaftlern zeigt Cox zahlreiche Parallelen zwischen der Entwicklung des Christentums und der Marktwirtschaft auf. Nur wenn wir verstehen, wie der Markt seinen „göttlichen“ Status erlangt hat, können wir hoffen, dass er wieder den ihm gebührenden Platz als Diener der Menschheit einnimmt.
„Cox argumentiert, dass... wir jetzt unter dem Diktat eines falschen Gottes gefangen sind, den wir selbst geschaffen haben. Wir müssen uns befreien und unsere Menschlichkeit zurückgewinnen.“
-- Forbes
„Cox macht den Weg frei für eine neue Generation von Christen, die damit beginnen, eine öffentlichere und egalitärere Politik zu entwickeln.“
-- The Nation