Bewertung:

Der Marmorfaun ist ein komplexer Roman von Nathaniel Hawthorne, der sich mit Themen wie Moral, Sünde und dem Einfluss der italienischen Landschaft auf die Figuren beschäftigt. Die Erzählung folgt drei amerikanischen Künstlern und ihrem italienischen Freund, die während ihrer Zeit in Rom persönliche Veränderungen und moralische Dilemmata durchleben. Das Buch wird für seine reichhaltigen Beschreibungen der Stadt und ihres künstlerischen Erbes gelobt, aber wegen seines Tempos und der Tiefe der Charaktere kritisiert.
Vorteile:⬤ Reichhaltige, eindrucksvolle Beschreibungen Roms und seiner Kunst
⬤ tiefgründige Erforschung moralischer Themen
⬤ Charakterveränderungen
⬤ fesselnder Schreibstil
⬤ eine wertvolle historische Perspektive auf das Reisen im Europa des 19. Jahrhunderts
⬤ eine eindringliche und lyrische Qualität
⬤ fesselnde Erzählung.
⬤ Langsames Tempo und langwierige Erzählung
⬤ dichte philosophische Reflexionen können für manche ermüdend sein
⬤ Charaktere werden oft als eindimensional empfunden
⬤ winzige Schriftarten in einigen Ausgaben
⬤ inkonsistente Organisation und Struktur
⬤ mag Gelegenheitsleser aufgrund seiner gotischen und melodramatischen Elemente nicht ansprechen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Marble Faun: Or, the Romance of Monte Beni
Obwohl er in Rom spielt, hängt die fiktive Welt des Marmorfauns nicht von der sozialen oder historischen Bedeutung Italiens ab, sondern vielmehr von seiner ästhetischen Bedeutung als Definition der „Zivilisation“.
Wie im Scharlachroten Buchstaben beschäftigt sich Hawthorne auch hier mit dem Wesen von Übertretung und Schuld. Ein aus Liebe begangener Mord betrifft nicht nur Donatello, den Mörder, sondern auch seine Geliebte Miriam und ihre Freunde Hilda und Kenyon.
Indem er die Reaktionen aller auf das Verbrechen untersucht, dramatisiert Hawthorne sowohl die Freiheiten, die ein neues kulturelles Modell bietet, als auch die selbstzensierenden Konformitäten, die es erfordert. Seine Auseinandersetzung mit dem Einfluss der europäischen Kultur auf amerikanische Reisende legte den Grundstein für spätere Werke der amerikanischen Belletristik wie Mark Twains The Innocents Abroad und Henry James' The Portrait of a Lady.