Bewertung:

Das Buch von Donald Snow bietet eine detaillierte Analyse der US-Interessen im Nahen Osten, wobei der Schwerpunkt auf dem historischen Engagement, der aktuellen Dynamik und den Empfehlungen für die künftige Politik liegt. Der Autor hebt die Abkehr von der Abhängigkeit vom Öl aus dem Nahen Osten aufgrund der Schieferölrevolution hervor und plädiert für ein vorsichtigeres Vorgehen der USA in der Region.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und mit seltenen Einblicken in die Beziehungen zwischen den USA und dem Nahen Osten
⬤ deckt den historischen Kontext und die wichtigsten Akteure ab
⬤ gibt eine durchdachte Empfehlung für ein geringeres US-Profil in der Region
⬤ beleuchtet die Komplexität des US-Engagements und die Auswirkungen eines Rückzugs.
Einige Leser könnten die Empfehlungen angesichts des aktuellen geopolitischen Kontextes und früherer Analysen in außenpolitischen Diskussionen verwirrend finden. Bestimmte Punkte könnten von einer weiteren Klärung profitieren.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Middle East, Oil, and the U.S. National Security Policy: Intractable Conflicts, Impossible Solutions
Drei miteinander verknüpfte Themenbereiche stehen im Mittelpunkt des aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Dilemmas. Der eine ist der Nahe Osten, der seit mehr als einem Dritteljahrhundert das Epizentrum der meisten politischen Aktivitäten der USA ist.
Der zweite ist die Energiepolitik, insbesondere im Zusammenhang mit der Erschließung und Ausbeutung der Schieferöl- und -gasvorkommen in den Vereinigten Staaten. Dies ist mit dem Nahen Osten verknüpft, da die Abhängigkeit der USA vom Erdöl des Nahen Ostens das Interesse der USA an dieser Region begründet hat. Der dritte Bereich ist die militärische Personalpolitik, und zwei gleichzeitige Kriege im neuen Jahrhundert haben die seit 1972 geltende Politik der All-Folunteer Forces in Frage gestellt.
Es wird immer deutlicher, dass die Außen- und Verteidigungspolitik überlastet ist und eine Neukonzeptionierung benötigt. Die drei genannten Bereiche sind die offensichtlichsten Beispiele für politische Dysfunktionalität.
Der Schlüsselbereich ist die Nahostregion. Solange sich die Vereinigten Staaten in diesem Teil der Welt stark engagieren, vor allem mit militärischen Mitteln und im Wesentlichen wegen ihres Energiebedarfs, wird es zu einer Belastung der personellen Ressourcen kommen, die eine Überprüfung des All-Folunteer-Konzepts erzwingen könnte.
Gleichzeitig werden durch die Verringerung der Abhängigkeit der USA vom Öl des Nahen Ostens die Bindungen gelockert, die den amerikanischen Aktivismus in der Region zu beflügeln scheinen. Das Ergebnis könnte eine echte Chance für eine weniger konfrontative, auf den Gegner ausgerichtete Außen- und Verteidigungspolitik sein.