Bewertung:

Die Rezensionen des Buches von W.E.B. Du Bois heben seine Bedeutung als informative und umfassende Geschichte des afrikanischen Volkes, seiner Kämpfe und Errungenschaften hervor. Während es für seinen aufschlussreichen Inhalt und seine Relevanz für historische und zeitgenössische Diskussionen gelobt wird, empfinden einige Leser es aufgrund seiner veralteten Sprache und komplexen Themen als schwierig zu lesen.
Vorteile:⬤ Umfassende Geschichte des afrikanischen Volkes, die ein breites Spektrum von Themen und Zeiträumen abdeckt.
⬤ Leicht verdaulich für diejenigen, die über ein gewisses Hintergrundwissen verfügen.
⬤ Sehr informativ mit immer neuen Erkenntnissen beim erneuten Lesen.
⬤ Relevante Lektionen für die heutige Gesellschaft.
⬤ Starke Ermutigung zum Verständnis des afrikanischen Erbes und seiner Errungenschaften.
⬤ Die veraltete Sprache und der langatmige Schreibstil machen es manchmal schwer zu lesen.
⬤ Einige Konzepte können aus heutiger Sicht veraltet oder unangenehm sein.
⬤ Obwohl es mit Informationen vollgepackt ist, kann es für manche Leser überwältigend sein.
(basierend auf 32 Leserbewertungen)
The Negro
Afrika ist der romantischste und zugleich der tragischste Kontinent. So beginnt The Negro, die erste umfassende Geschichte der afrikanischen und afrikanischstämmigen Völker, von ihren frühen Kulturen über die Zeit des Sklavenhandels bis ins 20.
Jahrhundert. Das ursprünglich 1915 erschienene Buch wurde zu seiner Zeit hochgelobt, weithin gelesen und hatte großen Einfluss sowohl auf die weiße als auch auf die schwarze Bevölkerung, dennoch ist diese wunderschön geschriebene Geschichte heute nahezu unbekannt. Als Quelle kritischer Studien über Afrika und Afroamerikaner beeinflusste und inspirierte es direkt und indirekt die Arbeiten von Wissenschaftlern wie C.
L.
R. James, Eric Williams, Herbert Aptheker, Eric Foner, Kwame Anthony Appiah und Henry Louis Gates, Jr.
Es ist eines der wichtigsten Bücher, die je über Afrika geschrieben wurden, und es ist auch heute noch frisch, dynamisch und aufschlussreich. Der Neger ist auf vielen Ebenen überzeugend. Robert Gregg vergleicht die Analyse von W.
E. B. Du Bois mit der späteren Forschung und zeigt in seinem Nachwort, dass The Negro seiner Zeit weit voraus war: Du Bois' Sicht der Sklaverei nimmt sowohl paternalistische Perspektiven als auch die materialistische Sichtweise vorweg, dass das System Teil der kapitalistischen Produktionsweise war.
Was den Beitrag der Schwarzen zum Bürgerkrieg und zur Emanzipation der Sklaven betrifft, so haben die Historiker noch nicht alles anerkannt, was Du Bois dargelegt hat. In seiner Erörterung der Reconstruction kommt Du Bois der späteren Geschichtsschreibung weit voraus.
Seine Identifizierung der Rassentrennung als eine Frage der Klasse und nicht der Ethnie ist der ähnlichen These von C. Vann Woodward fast vierzig Jahre voraus. Was die Frage der Ethnie betrifft, so ist Du Bois klar, dass das Konzept ein soziales Konstrukt ist, das keine biologische Grundlage hat.
Intellektuell und historisch vorausschauend ging Du Bois von der Globalisierung als Selbstverständlichkeit aus, so dass seine Definition der "Color Line" in The Negro alle kolonisierten Völker und nicht nur Menschen afrikanischer Abstammung einbezieht.
Mit der Beendigung des Kalten Krieges und dem Aufstieg des globalen Marktes scheint Du Bois' umfassende Vision der Afrikaner und der Diaspora heute aktueller als je zuvor in den letzten hundert Jahren.