Bewertung:

Das Buch „Der neue Geist des Kapitalismus“ von Luc Boltanski und Eve Chiapello gilt als wichtige Studie der radikalen Soziologie, in der die Entwicklung des Kapitalismus untersucht wird, insbesondere die Frage, wie ideologische Kritiken in die Managementpraktiken eingeflossen sind. Es gilt als unverzichtbar für Aktivisten und alle, die sich für die Veränderungen der Arbeitsbeziehungen in der neoliberalen Ära interessieren.
Vorteile:Es ist gut recherchiert, bietet tiefe Einblicke in die Veränderungen im Kapitalismus und im Management, ist eine unverzichtbare Lektüre für Aktivisten, bietet einen kritischen Blick auf ideologische Veränderungen in der Arbeitsplatzdynamik und wird für seine profunden Beiträge zum Verständnis des Spätkapitalismus anerkannt.
Nachteile:Die Prosa kann klinisch sein und es kann ihr an einnehmendem Flair mangeln, was sie für einige Leser weniger zugänglich machen könnte. Manche mögen es im Vergleich zu den Mainstream-Kulturwissenschaften als zu dicht oder zu akademisch empfinden.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The New Spirit of Capitalism
Neuauflage dieses Hauptwerks, das die Entwicklung des Neoliberalismus untersucht In diesem Hauptwerk gehen die Soziologen Luc Boltanski und Eve Chiapello den Veränderungen im zeitgenössischen Kapitalismus auf den Grund. Anhand einer beispiellosen Analyse der neuesten Managementtexte, die das Denken der Arbeitgeber bei der Umstrukturierung der Unternehmen geprägt haben, zeichnen die Autoren die Konturen eines neuen Geistes des Kapitalismus nach.
Sie argumentieren, dass der Kapitalismus ab Mitte der 1970er Jahre die hierarchische fordistische Arbeitsstruktur aufgab und eine neue netzwerkbasierte Organisationsform entwickelte, die auf der Initiative und Autonomie der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz beruhte - eine „Freiheit“, die auf Kosten der materiellen und psychologischen Sicherheit ging. Die Autoren bringen diesen neuen Geist mit den Kindern der libertären und romantischen Strömungen der späten 1960er Jahre in Verbindung (verkörpert durch verkleidete, coole Kapitalisten wie Bill Gates und „Ben and Jerry“) und argumentieren, dass diese eine erfolgreichere und subtilere Form der Ausbeutung praktizieren.
Boltanski und Chiapello zeigen in ihrem Klassiker über die soziologische Struktur des Neoliberalismus, wie der neue Geist dank einer bemerkenswerten Wiederbelebung der Kritik der Linken an der Entfremdung des Alltagslebens, die gleichzeitig ihre „Sozialkritik“ untergrub, triumphierte. "In dieser Neuauflage reflektieren die beiden Autoren über die Rezeption des Buches und die Debatten, die es angeregt hat.