Bewertung:

Der Roman schildert das Leben eines Oblaten in der römisch-katholischen Kirche, das im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts spielt. Er bietet Einblicke in religiöse Praktiken, den Alltag von Geistlichen und die Beziehung zwischen der Kirche und dem klösterlichen Leben. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Beschreibung und dem historischen Kontext, wodurch ein detailliertes und eindringliches Erlebnis entsteht.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und anschaulich mit starkem historischem Kontext
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Oblaten und das klösterliche Leben
⬤ nicht übermäßig modern, was ein klassisches Gefühl vermittelt
⬤ fesselnde Charakterentwicklung
⬤ befriedigend für Leser, die sich für religiöse Themen und Geschichte interessieren.
⬤ Es könnte etwas Mühe erfordern, sich an den älteren Stil und die Übersetzungen zu gewöhnen
⬤ Es fehlen lange innere Dialoge oder moderne Erzähltechniken
⬤ Langsameres Tempo, das nicht alle Leser ansprechen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Oblate
Dies ist der letzte Teil der spirituellen Reise von Huysmans' Alter Ego Durtal. Vom Satanismus in La-Ba (1891) geht er zum Fuß des Kreuzes, indem er sich in En Route (1895) in ein Trappistenkloster zurückzieht und in Die Kathedrale (1898) in Chartres lebt, bis er schließlich in Der Oblate (1903) zum römischen Katholizismus übertritt.
Durtal ist ein moderner Anti-Held: einsam, gequält und entfremdet. Seine spirituelle Reise konfrontiert ihn mit den Problemen unserer Zeit.
Kunst, Architektur und Musik erhellen Durtals Weg zu Gott. Obwohl es sich um einen Roman über spirituelle Erlösung handelt, ist „Der Oblate“ reich an der Atmosphäre der Dekadenz des Fin-de-Siècle, die Huymans' frühere Romane beherrscht hat.