
The Roman Military Base at Dura-Europos, Syria: An Archaeological Visualization
Dura-Europos, eine von den Parthern beherrschte griechisch-syrische Stadt, wurde um 165 n. Chr. von Rom eingenommen. Sie beherbergte dann eine römische Garnison bis zu ihrer Zerstörung durch die sasanische Belagerung um 256 n. Chr. Bei Ausgrabungen zwischen den Weltkriegen wurden sensationelle Entdeckungen gemacht, und mit der erneuten Erforschung von 1986 bis 2011 bleibt Dura die am besten erforschte Stadt des römischen Ostens.
Eine entscheidende Entdeckung war ein ausgedehnter römischer Militärstützpunkt, der ein Viertel des Stadtgebiets einnahm. Dazu gehörten weite Teile der Zivilbebauung, die zu Soldatenunterkünften umfunktioniert wurden, mehrere bestehende Heiligtümer sowie Bäder, ein Amphitheater, ein Hauptquartier und weitere Tempel, die von der Garnison hinzugefügt wurden. Stützpunkt und Garnison waren zweifellos grundlegende Faktoren in der Geschichte des römischen Dura, aber welche Auswirkungen hatten sie auf die Zivilbevölkerung? Ursprüngliche Ausgräber zeichneten ein düsteres Bild der Dürer, die aus ihren Häusern und heiligen Stätten vertrieben und von brutalen Soldaten erpresst und verarmt wurden, während neuere Kommentatoren von einer militärisch-zivilen concordia mit gemeinsamem Wohlstand und Integration sprechen. Eine eingehende Prüfung der Beweise ergibt ein neues Bild.
Anhand von GPS-, Satelliten-, geophysikalischen und archivalischen Daten zeigt dieser Band, dass der römische Militärstützpunkt und die ansässige Gemeinde noch größer waren als bisher angenommen, und dass sowohl die militärischen als auch die zivilen Gemeinden intern viel komplexer waren als bisher angenommen. Das Ergebnis ist eine faszinierende soziale Dynamik, die wir teilweise rekonstruieren können und die uns ein nuanciertes Bild des Lebens in einer Stadt nahe der Ostgrenze der römischen Welt vermittelt.