Bewertung:

Der sanfte Zivilisator der Nationen von Martti Koskenniemi ist eine provokante und tiefgründige Analyse des Völkerrechts, die Geschichte, Philosophie und politische Reflexion miteinander verbindet. Das Buch wird für seine umfassende Darstellung der Entwicklung des Völkerrechts aus europäischer Sicht geschätzt und betont die Bedeutung rechtlicher Grundsätze inmitten politischer Herausforderungen. Es wirft jedoch auch Fragen zu den philosophischen Grundlagen auf, die es präsentiert, und weist auf eine Komplexität hin, die einige Leser auf der Suche nach klareren Antworten zurücklassen könnte.
Vorteile:⬤ Fesselnd und eloquent geschrieben, verwebt es erfolgreich Geschichte, Philosophie und Polemik.
⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und Bedeutung des Völkerrechts, insbesondere aus europäischer Sicht.
⬤ Regt zum kritischen Nachdenken über den aktuellen Stand des Völkerrechts und seine Auswirkungen auf die zeitgenössische Politik an.
⬤ Die Hardcover-Ausgabe wird von den Lesern als lohnende Investition angesehen.
⬤ Die komplexen philosophischen Argumente können zu mehr Fragen als Antworten führen, was einige Leser verwirren könnte.
⬤ Der viktorianische Unterton und die Erzählung von den nationalen Geistern könnten Bedenken hinsichtlich der Offenheit der Rechtssprache aufkommen lassen.
⬤ Die dem Buch zugrunde liegende These vom „Scheitern“ des Völkerrechts könnte umstritten sein oder von manchen als pessimistisch angesehen werden.
⬤ Es könnte einen Hintergrund in politischer Philosophie erfordern, um die Nuancen seiner Argumente zu verstehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Gentle Civilizer of Nations: The Rise and Fall of International Law 1870 1960
Koskenniemi zeichnet die Entstehung einer liberalen Sensibilität in Bezug auf internationale Angelegenheiten im späten 19.
Jahrhundert und ihren anschließenden Niedergang nach dem Zweiten Weltkrieg nach. Er verbindet juristische Analyse, historische und politische Kritik und halbbiografische Studien von Schlüsselfiguren wie Hersch Lauterpacht, Carl Schmitt und Hans Morgenthau.
Schließlich mündet seine Erörterung des juristischen und politischen Realismus an den amerikanischen Law Schools in eine Kritik des „Instrumentalismus“ nach 1960. Diese umfassende Studie bietet eine einzigartige Reflexion über die Zukunft des kritischen Völkerrechts.