Bewertung:

Das Buch „The Narrow Corridor“ von Acemoglu und Robinson erörtert das Machtgleichgewicht zwischen Staat und Zivilgesellschaft als wesentlich für den Erfolg von Nationen. Es greift Themen aus ihrem früheren Werk „Why Nations Fail“ auf, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, dass integrative Institutionen und Politik für den Wohlstand entscheidend sind. Während in vielen Rezensionen die Einsichten und die gründliche Analyse gelobt werden, verweisen einige Kritiker auf die Ausführlichkeit des Buches, den Mangel an Tiefe in bestimmten Bereichen und einige historische Vorurteile.
Vorteile:Viele Leser schätzen die aufschlussreiche Analyse und den umfassenden Rahmen, den das Buch für das Verständnis der Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft bietet. Gelobt werden die spannenden Fallstudien, die Theorie der Roten Königin und die Relevanz für aktuelle politische Diskussionen. Der Text wird als anregend und zum Nachdenken anregend angesehen, was ihn zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle macht, die sich für Politikwissenschaft und Regierungsführung interessieren.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch mitunter sehr langatmig ist und länger als nötig ausfällt, was die Lektüre mitunter schwierig macht. Einige bemängeln, dass es an einem detaillierten spieltheoretischen Rahmen fehlt und wichtige historische Einflüsse, wie die Rolle des Christentums in der westlichen Entwicklung, übersehen werden. Darüber hinaus wird bemängelt, dass die Beispiele der Fallstudien voreingenommen sind und dass es für einige Leser schwierig ist, sich mit dem Material auseinanderzusetzen.
(basierend auf 78 Leserbewertungen)
The Narrow Corridor: States, Societies, and the Fate of Liberty
Warum ist es so schwierig, eine liberale Demokratie zu entwickeln und zu erhalten? Die beste aktuelle Arbeit zu diesem Thema stammt von einem bemerkenswerten Wissenschaftlerpaar, Daron Acemoglu und James A. Robinson. In ihrem jüngsten Buch, The Narrow Corridor, haben sie diese Frage mit großer Einsicht beantwortet". -Fareed Zakaria, The Washington Post
Von den Autoren des internationalen Bestsellers Warum Nationen scheitern: ein entscheidender neuer, umfassender Rahmen, der die Frage beantwortet, warum die Freiheit in einigen Staaten gedeiht, während sie in anderen dem Autoritarismus oder der Anarchie verfällt - und erklärt, wie sie trotz neuer Bedrohungen weiter gedeihen kann.
In Why Nations Fail argumentieren Daron Acemoglu und James A. Robinson, dass der Aufstieg und Fall von Ländern nicht auf Kultur, Geografie oder Zufall beruht, sondern auf der Macht ihrer Institutionen. In ihrem neuen Buch entwickeln sie eine neue Theorie über Freiheit und wie sie zu erreichen ist. Dabei stützen sie sich auf eine Fülle von Belegen, die sowohl aus dem aktuellen Zeitgeschehen als auch aus den unterschiedlichsten Bereichen der Weltgeschichte stammen.
Freiheit ist kaum die "natürliche" Ordnung der Dinge. An den meisten Orten und zu den meisten Zeiten haben die Starken die Schwachen beherrscht, und die menschliche Freiheit wurde mit Gewalt oder durch Sitten und Normen unterdrückt. Entweder waren die Staaten zu schwach, um den Einzelnen vor diesen Bedrohungen zu schützen, oder die Staaten waren zu stark, damit sich die Menschen vor Willkür schützen konnten. Freiheit entsteht nur, wenn ein empfindliches und prekäres Gleichgewicht zwischen Staat und Gesellschaft hergestellt wird.
Es gibt einen westlichen Mythos, dass politische Freiheit ein dauerhaftes Konstrukt ist, das durch einen Prozess der "Aufklärung" erreicht wird. Diese statische Sichtweise ist ein Hirngespinst, argumentieren die Autoren. In Wirklichkeit ist der Korridor zur Freiheit schmal und bleibt nur durch einen grundlegenden und unaufhörlichen Kampf zwischen Staat und Gesellschaft offen: Die Autoren blicken auf die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, die frühe und jüngste Geschichte Europas, die zapotekische Zivilisation um 500 v. Chr. und die Bemühungen von Lagos, die Korruption auszurotten und die Rechenschaftspflicht der Regierung einzuführen, um zu veranschaulichen, was nötig ist, um in den Korridor zu gelangen und dort zu bleiben. Aber sie untersuchen auch die chinesische imperiale Geschichte, den Kolonialismus im Pazifik, das indische Kastensystem, Saudi-Arabiens erstickenden Käfig aus Normen und den "Papier-Leviathan" vieler lateinamerikanischer und afrikanischer Nationen, um zu zeigen, wie Länder davon abdriften können, und um die Rückkopplungsschleifen zu erklären, die es schwieriger machen, Freiheit zu erreichen.
Heute befinden wir uns mitten in einer Zeit tief greifender Destabilisierung. Wir brauchen die Freiheit mehr denn je, und doch wird der Korridor zur Freiheit immer schmaler und tückischer. Die Gefahr, die sich am Horizont abzeichnet, ist nicht "nur" der Verlust unserer politischen Freiheit, so bedrohlich das auch sein mag.
Es ist auch der Zerfall von Wohlstand und Sicherheit, die entscheidend von der Freiheit abhängen. Das Gegenteil des Korridors der Freiheit ist der Weg ins Verderben.