
Safeguarding Cultural Property and the 1954 Hague Convention: All Possible Steps
Die Zerstörung von Kulturgütern steht heute im Mittelpunkt des Interesses, doch die wichtigsten internationalen Gesetze, die sie verbieten - das Haager Übereinkommen von 1954 zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten und sein erstes und zweites Protokoll (1954/1999) - legen zwei Kernbereiche zur Schadensbegrenzung fest: die Maßnahmen zur Achtung der Streitkräfte und die Schutzmaßnahmen, die die Vertragsstaaten in Friedenszeiten ergreifen sollten. In diesem Band werden umfassende internationale Perspektiven aus der Wissenschaft mit praktischen Erkenntnissen aus den Streitkräften und Fachleuten aus dem Bereich des Kulturerbes kombiniert, um das Schutzsystem zu untersuchen.
Die Autoren befassen sich unter anderem mit der Frage, ob die Vertragsparteien wirklich "alle möglichen Schritte" unternommen haben, wie es die Konvention vorsieht; was wir aus der bisherigen Praxis lernen können und wie die Konvention heute umgesetzt wird; welche Auswirkungen neue Trends im Recht und in der Verwaltung des Kulturerbes haben - wie etwa das Aufkommen der Welterbekonvention und die zunehmende Konzentration auf sichere Häfen anstelle von Zufluchtsorten; ob neue Methoden der Verwaltung des Kulturerbes, wie etwa die Theorie der Risikobewertung, angewandt werden können; und was ist mit den Gegnern, den bewaffneten nichtstaatlichen Akteuren, in einer Konvention, die sich speziell auf die Vertragsparteien konzentriert. Die Themen reichen von der Führung und der Rolle des Beauftragten des Vertragsstaates über die Verantwortung bewaffneter nichtstaatlicher Gruppen bei der Bewahrung bis hin zur Erkundung vergangener und aktueller Praktiken in verschiedenen Ländern.
Mit einer Mischung aus Fallstudien und theoretischen Erkundungen neuer und bestehender Methoden decken die Beiträge einen breiten Zeitraum vom Zweiten Weltkrieg bis heute ab, mit Beispielen aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Insgesamt zielt der Band darauf ab, ein breiteres Verständnis für die praktische Wirksamkeit der Konvention in der heutigen Welt zu fördern, indem er die Möglichkeiten und Beschränkungen untersucht, die die Konvention heute für den Schutz von Kulturgütern in bewaffneten Konflikten bietet, und feststellt, dass ein solcher Schutz im Frieden beginnen muss.