Bewertung:

Edward O. Wilsons „Der Sinn des menschlichen Daseins“ erforscht den Schnittpunkt von Biologie, Evolution und dem menschlichen Dasein. Während viele Rezensenten seine gründliche Analyse und die reichhaltigen Verbindungen, die er zwischen Wissenschaft und Geisteswissenschaften herstellt, schätzten, fanden sie den Titel irreführend, da er die Frage nach dem Sinn nicht klar anspricht. Das Buch löst unterschiedliche emotionale Reaktionen aus, wobei die Kritiker die Kritik an der Religion und die Implikationen, die sich aus der Existenz ohne ein höheres Ziel ergeben, hervorheben.
Vorteile:Gelobt wird das Buch für seine klare Schreibweise, den fesselnden Stil und die zum Nachdenken anregenden Einblicke in die menschliche Evolution, die Genetik und das Zusammenspiel von Wissenschaft und Geisteswissenschaften. Die Rezensenten hoben Wilsons Fähigkeit hervor, komplexe Ideen zugänglich zu machen, und sein Engagement für das Verständnis des menschlichen Zustands durch eine evolutionäre Brille.
Nachteile:Kritiker sind der Meinung, dass der Titel des Buches irreführend ist, da es sich nicht wirklich mit dem „Sinn“ der menschlichen Existenz befasst. Viele fanden, dass es sich zu sehr auf die Ablehnung von Religion konzentriert, ohne die emotionale und soziale Rolle, die Religion im menschlichen Leben spielt, angemessen zu behandeln. Darüber hinaus waren einige der Meinung, dass Wilsons wissenschaftliche Perspektive manchmal die philosophische Erforschung überschattete und Fragen nach Sinn und Zweck ungelöst ließ.
(basierend auf 465 Leserbewertungen)
The Meaning of Human Existence
In The Meaning of Human Existence, seinem bisher philosophischsten Werk, setzt sich der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Biologe Edward O. Wilson mit diesen und anderen existenziellen Fragen auseinander und untersucht, was den Menschen von allen anderen Arten unterscheidet. Auf der Suche nach der Bedeutung dessen, was Nietzsche einst "die Regenbogenfarben" an den äußeren Rändern des Wissens und der Vorstellungskraft nannte, nimmt Wilson seine Leser mit auf eine Reise und schlägt dabei eine Brücke zwischen Wissenschaft und Philosophie, um eine Abhandlung über die menschliche Existenz im einundzwanzigsten Jahrhundert zu schaffen - von unseren frühesten Anfängen bis hin zu einem provokanten Blick auf die Zukunft der Menschheit.
In Fortsetzung seiner bahnbrechenden Untersuchung unserer "Anthropozän-Epoche", die er mit Die soziale Eroberung der Erde begonnen hat und die von der New York Times als "ein mitreißender Bericht über den Aufstieg des Menschen zur Herrschaft über die Biosphäre" beschrieben wurde, stellt Wilson hier die These auf, dass wir als Spezies nun genug über das Universum und uns selbst wissen, um Fragen über unseren Platz im Kosmos und die Bedeutung intelligenten Lebens auf systematische, ja sogar überprüfbare Weise anzugehen.
Wilson, der einst für seine rein mechanistische Sicht des menschlichen Lebens und sein übermäßiges Vertrauen in die genetische Vorbestimmung kritisiert wurde, stellt in Der Sinn der menschlichen Existenz seine weitreichendsten und fortschrittlichsten Theorien über die Souveränität des menschlichen Lebens vor, wobei er anerkennt, dass sich der Mensch und die Spinne zwar ähnlich entwickelt haben, das Sonett des Dichters aber völlig anders ist als das Netz der Spinne. Ob er nun versucht, "Das Rätsel der menschlichen Spezies", "Der freie Wille" oder "Die Religion" zu erklären, ob er vor dem "Zusammenbruch der Artenvielfalt" warnt oder sogar ein plausibles "Porträt von E. T." entwirft, Wilson glaubt tatsächlich, dass die Menschheit eine besondere Stellung im bekannten Universum einnimmt.
Die menschliche Epoche, die mit der biologischen Evolution begann und in die Vorgeschichte und dann in die aufgezeichnete Geschichte überging, liegt nun mehr denn je in unserer Hand. Dennoch ist Wilson besorgt darüber, dass wir im Begriff sind, die natürliche Auslese aufzugeben, indem wir die Biologie und die menschliche Natur nach unseren Vorstellungen umgestalten, und er kommt zu dem nüchternen Schluss, dass die Fortschritte in Wissenschaft und Technik uns vor das größte moralische Dilemma stellen, seit Gott die Hand Abrahams aufgehalten hat.