Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung von Todesstrafe und Folter und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Praxis des Lingchi in der chinesischen Rechtsgeschichte. Es bietet eine umfassende akademische Perspektive und erzeugt gleichzeitig eine unmittelbare Reaktion auf die diskutierten historischen Praktiken. Die komplexe Sprache und Struktur des Buches könnte jedoch für einige Leser eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:Das Buch wird für seine profunde Wissenschaftlichkeit, seine detaillierte Forschung und seine gründliche Untersuchung der Todesstrafe gelobt. Es schärft das Bewusstsein des Lesers für die Rechtsgeschichte und die Auswirkungen der Folter. Die Verweise auf seltene chinesische Archivalien und der Fokus auf Lingchi als juristisches Phänomen verleihen dem Werk Glaubwürdigkeit.
Nachteile:Der Schreibstil wird als undurchsichtig und schwer verständlich empfunden, was es dem Leser erschweren könnte, die vorgestellten Konzepte vollständig zu erfassen. In einigen Abschnitten kommt es zu Verzögerungen, insbesondere bei der Erörterung westlicher Ideen, was dem Gesamtfluss des Buches abträglich sein könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Death by a Thousand Cuts
Auf einem öffentlichen Platz in Peking wurde 1904 der mehrfache Mörder Wang Weiqin vor einer Menge von Schaulustigen hingerichtet. Er gehörte zu den letzten, die die als Lingchi bekannte extreme Strafe erlitten. Diese von westlichen Beobachtern als "Tod durch tausend Schnitte" oder "Tod durch Schneiden" bezeichnete Strafe war im kaiserlichen China den allerschlimmsten Verbrechen vorbehalten.
Death by a Thousand Cuts ist das erste Buch, das die Geschichte, die Ikonographie und den rechtlichen Kontext chinesischer Folterungen und Hinrichtungen vom zehnten Jahrhundert bis zur Abschaffung von lingchi im Jahr 1905 untersucht. Anschließend widmen sich die Autoren einer eingehenden Untersuchung der "orientalischen" Folterungen in der westlichen Vorstellung. Während die Europäer der frühen Neuzeit chinesische Institutionen oft als rational darstellten, konsumierten die Leser des 19. und 20. Jahrhunderts Bilder von Lingchi-Hinrichtungen als kitzelnde Kuriositäten und Beweise für moralische Minderwertigkeit. Durch die Untersuchung dieser Werke im Lichte europäischer Konventionen, die mit despotischen Regierungen, christlichem Märtyrertum und ekstatischem Leiden assoziiert werden, packen die Autoren das Stereotyp der angeborenen chinesischen Grausamkeit aus und erforschen die Mischung aus Faszination und Abscheu, die seit langem die Begegnung des Westens mit "anderen" Zivilisationen kennzeichnet.
Death by a Thousand Cuts (Der Tod durch tausend Schnitte) ist fesselnd und regt zum Nachdenken an. Es hinterfragt die Logik, mit der Staaten die Quälerei von Individuen rechtfertigen, und die vielfältigen Möglichkeiten, mit denen Menschen die Symbolik der körperlichen Erniedrigung für politische Ziele ausgenutzt haben.