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Death in the New World: Cross-Cultural Encounters, 1492-1800
Der Tod war in der Neuen Welt allgegenwärtig, von den Epidemien, die die indianischen Völker verwüsteten, über die Sterblichkeit der Sklaven, die auf den Zuckerrohrfeldern der Karibik arbeiteten, bis hin zu den unbekannten Krankheiten, die die Europäer in Chesapeake und Westindien heimsuchten. Dem Historiker Erik R. Seeman zufolge konnten Indianer, Afrikaner und Europäer, als sie einander begegneten, die Ähnlichkeiten in ihrem Umgang mit dem Tod nicht übersehen. Alle diese Gruppen glaubten an ein Leben nach dem Tod, zu dem die Seele oder der Geist nach dem Tod reiste. Folglich waren alle der Meinung, dass Leichen - die irdischen Gefäße für die Seele oder den Geist - mit Respekt behandelt werden sollten, und alle trauerten um die Toten mit Gedenkritualen. Seeman argumentiert, dass die Todeswege die Kommunikation zwischen Völkern erleichterten, die ansonsten durch Sprache und Bräuche getrennt waren. Sie beobachteten die Rituale ihres Gegenübers, stellten Fragen dazu und nahmen manchmal sogar daran teil.
Da die Interaktionen in der Neuen Welt größtenteils ausbeuterisch waren, wurde die durch die parallelen Todeswege ermöglichte Kommunikation häufig genutzt, um Einfluss zu nehmen oder sich einen Vorteil gegenüber den Rivalen zu verschaffen. In Virginia beispielsweise nutzte John Smith seine Kenntnisse der Todeswege der Powhatan, um die dortigen Indianer mit seinen Fähigkeiten als Heiler zu beeindrucken und so die Überlegenheit der englischen Kultur zu demonstrieren. Ebenso verstümmelten die Powhatans im Krieg zwischen Indianern und Engländern von 1610 bis 1614 englische Leichen, weil sie wussten, dass dieser Akt ihre Feinde in Schrecken versetzen würde.
Der Tod in der Neuen Welt ist eine bahnbrechende Studie, die eine neue Perspektive auf die Dynamik kulturübergreifender Begegnungen und deren Auswirkungen in der atlantischen Welt bietet.
| ISBN: | 9780812221947 |
| Autor: | |
| Verlag: | |
| Einband: | Taschenbuch |
| Erscheinungsjahr: | 2011 |
| Seitenzahl: | 384 |
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