Bewertung:

The Changeling“ von Kenzaburo Oe ist ein komplexer Roman, der persönliche Erfahrungen, Erinnerungen und Fiktion miteinander verwebt und sich mit den Themen Leben, Tod und Identität beschäftigt. Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Schriftsteller Kogito Choko, der sich mit den Tonbändern seines verstorbenen Schwagers Goro auseinandersetzt, was ihn zu tiefer Selbstreflexion und zur Erkundung von Ereignissen anregt, die sein Leben verändern.
Vorteile:Die Leser loben das Buch für seine komplizierte Erzählstruktur, die reichhaltige Charakterisierung und die tiefgründigen Themen. Der eindrucksvolle Schreibstil und das gelungene Zusammenspiel verschiedener Perspektiven bereichern das Leseerlebnis. Oes Erkundung der japanischen Kultur und persönlichen Identität nach dem Zweiten Weltkrieg findet großen Anklang.
Nachteile:Einige Rezensenten finden das Buch aufgrund seines abstrakten Stils, der nicht-linearen Erzählweise und der formalen Dialoge, die sich steif anfühlen können, schwierig. Es wird auf seine Exzentrik und seine Macken hingewiesen, die nicht alle Leser ansprechen dürften. Außerdem erfordert das Buch große Aufmerksamkeit und Geduld, was es für manche zu einer langsamen Lektüre machen könnte.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
The Changeling
Oe stellt Kogito Choko vor, einen Schriftsteller in den frühen Sechzigern, der eine Jugendfreundschaft mit seinem entfremdeten Schwager, dem berühmten Filmemacher Goro Hanawa, wieder aufleben lässt. Goro schickt Kogito einen Koffer mit Tonbändern, die er mit Reflexionen über ihre Freundschaft aufgenommen hat, doch als Kogito eines Abends zuhört, hört er etwas Seltsames.
„Ich gehe jetzt auf die andere Seite“, sagt Goro, und dann hört Kogito einen lauten Aufprall. Nach einem Moment der Stille spricht Goros Stimme weiter: „Aber keine Sorge, ich werde nicht aufhören, mit dir zu kommunizieren.“ Augenblicke später stürmt Kogitos Frau herein; Goro ist in den Tod gesprungen.
Damit beginnt Kogito eine weitreichende Suche, um zu verstehen, was seinen Schwager in den Selbstmord getrieben hat. Seine Suche führt ihn von den Wäldern Südjapans bis zu den verwaschenen Straßen Berlins, wo Kogito den Geistern seiner eigenen Vergangenheit und der seines lebenslangen, aber verstorbenen Freundes begegnet.