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The Worm in the Wheat: Rosalie Evans and Agrarian Struggle in the Puebla-Tlaxcala Valley of Mexico, 1906-1927
Der Wurm im Weizen ist eine fesselnde Geschichte über politische Intrigen, Gewalt, wechselnde Loyalitäten, extreme Armut und die Widerspenstigkeit einer Frau. Vor allem aber ist es eine vielschichtige Interpretation der mexikanischen Revolution und des endgültigen Scheiterns der Agrarreform. Timothy J. Henderson erzählt die Geschichte von Rosalie Evans, einer Frau, die ihr Leben verlor, als sie ihre mexikanische Hazienda gegen die Beschlagnahmungsdekrete verteidigte. Diese dramatische Erzählung ist mit vielen verschiedenen Akteuren bevölkert: Mexikanische, britische und amerikanische Beamte, Soldaten, Rebellenführer, Bürokraten, Bauern, Selbstjustizler und die unvergessliche Figur der Evans selbst.
In einer Welt, in der Macht und Reichtum ungleich verteilt sind und in der revolutionäre Ideen, die auf eine Korrektur des Gleichgewichts abzielen, immer weiter um sich greifen, ist es laut Henderson wichtig, den revolutionären Prozess nicht als philosophische Abstraktion, sondern als intimes menschliches Drama zu verstehen. Durch die detaillierte Untersuchung eines einzigen Falles wirft dieses Buch ein unschätzbares Licht auf diesen Prozess und auf die Entstehung des modernen Mexiko. Unter Einbeziehung umfangreicher Primärforschung beschreibt Henderson die Komplexität der internationalen, nationalen, bundesstaatlichen und lokalen Politik und die entsprechend vielfältigen Reaktionen auf diesen historischen Versuch einer Agrarreform.
Der Wurm im Weizen ist eine aufschlussreiche Lektüre für alle, die sich für die moderne Geschichte Mexikos interessieren, für Studenten der sozialen Bewegungen und Revolutionen, für Lateinamerikanisten und Agrarhistoriker.