Bewertung:

Peter Fritzsches Buch „Deutsche werden zu Nazis“ untersucht die komplexe soziale und politische Dynamik, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland führte. Es stellt herkömmliche Erklärungen in Frage und hebt die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und die durch ihn geförderten nationalistischen Gefühle hervor. Das Buch untersucht, wie gewöhnliche Deutsche zu Anhängern des Naziregimes wurden, und bietet wertvolle Einblicke in die Mentalität der damaligen Zeit.
Vorteile:Das Buch gilt als gut recherchiert und regt zum Nachdenken an und bietet eine neue Perspektive auf den Aufstieg des Nationalsozialismus. Die Leser schätzen die Tiefe der Analyse, die fesselnde Erzählweise und die Art und Weise, wie historische Ereignisse mit zeitgenössischen politischen Trends in Verbindung gebracht werden. Vielen fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, und sie lobten die Klarheit und die aufschlussreiche Untersuchung der sozio-politischen Landschaft im Deutschland des frühen 20.
Nachteile:Einige Leser könnten den akademischen Ansatz als herausfordernd oder schwer verständlich empfinden. Es gibt Debatten darüber, dass Fritzsche wirtschaftliche und antisemitische Faktoren als Motivation für den Aufstieg der Nazis ausschließt, was kontrovers sein könnte. Das Buch ist möglicherweise nicht für diejenigen geeignet, die eine einfache historische Darstellung ohne große Analysen suchen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Germans Into Nazis
Warum haben die Deutschen für Hitler gestimmt? In diesem dramatisch gezeichneten Buch, das sich an den entscheidenden Wendepunkten 1914, 1918 und 1933 orientiert, erklärt Peter Fritzsche, warum die Nazis so beliebt waren und was hinter der politischen Entscheidung des deutschen Volkes stand.
Fritzsche weist die Ansicht zurück, dass die Deutschen die Nazis nur deshalb wählten, weil sie die Juden hassten, im Ersten Weltkrieg gedemütigt wurden oder durch die Weltwirtschaftskrise ruiniert waren. Er vertritt die kontroverse These, dass der Nationalsozialismus Teil eines größeren Prozesses der Demokratisierung und politischen Stärkung war, der mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs begann.
Der zwanzigjährige Zeitraum ab 1914 war durch den stetigen Vormarsch einer breiten populistischen Revolution gekennzeichnet, die durch den Krieg angeregt wurde, aus der Revolution von 1918 Kraft schöpfte, die Weimarer Republik bedrohte und schließlich im Aufstieg der Nazis gipfelte. Die Nationalsozialisten verbanden wie kein anderer die Ideen der politischen Linken und der Rechten: Nationalismus und Sozialreform, Antisemitismus und Demokratie, Zukunftsangst und Hoffnung auf einen Neuanfang. Diese radikale Rebellion zerstörte die alten autoritären Strukturen ebenso wie sie die liberalen Prinzipien angriff.
Das Ergebnis dieser dramatischen sozialen Revolution war ein überraschend populäres Regime, das auf die Unterstützung der Öffentlichkeit angewiesen war, um seine schrecklichen rassistischen Ziele zu verwirklichen. Innerhalb einer Generation wurden die Deutschen immer selbständiger und souveräner, gleichzeitig aber auch stark nationalistisch und chauvinistisch. Sie hatten die Nation umgestaltet, sie aber auf den Weg zu Krieg und Völkermord gebracht.