Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung des täglichen Lebens in Deutschland während des Naziregimes, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung der einfachen Deutschen für Hitler und die Nazis liegt. Anhand von Primärquellen wie Tagebüchern und Briefen werden die komplexen Zusammenhänge hinter der Komplizenschaft der Öffentlichkeit und der gesellschaftlichen Dynamik jener Zeit aufgezeigt. Während viele Rezensenten das Buch für aufschlussreich und gut geschrieben hielten, kritisierten einige, dass es ihre Erwartungen hinsichtlich des inhaltlichen Schwerpunkts nicht erfüllte.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und leicht zu lesen
⬤ bietet faszinierende Einblicke in die Psychologie der einfachen Deutschen unter dem Nazi-Regime
⬤ nutzt Primärquellen effektiv
⬤ sehr informativ und gut recherchiert
⬤ empfohlen für alle, die sich für Nazi-Deutschland interessieren
⬤ präsentiert eine andere Perspektive auf das Leben während des Holocausts.
⬤ Einige Leser fanden es nicht fesselnd oder zu simpel
⬤ nicht genug auf das gewöhnliche Leben unter Hitler fokussiert, wie ursprünglich erwartet
⬤ Kritik an schrägen oder voreingenommenen Perspektiven
⬤ einige technische Probleme mit der Kindle-Version
⬤ einige Rezensenten meinten, es lese sich eher wie ein Lehrbuch.
(basierend auf 36 Leserbewertungen)
Life and Death in the Third Reich
Als Erich Ebermayer am 30. Januar 1933 von den Feierlichkeiten zur Machtergreifung Hitlers erfuhr, notierte er bitter in sein Tagebuch: „Wir sind die Verlierer, eindeutig die Verlierer.“ Als er 1935 von den Nürnberger Gesetzen erfuhr, die Juden zu Nicht-Staatsbürgern machten, wütete er: „Der Hass ist millionenfach gesät.“ Doch im März 1938 weinte er vor Freude über den Anschluss an Österreich: „Es wäre töricht, ihn nicht zu wollen, nur weil er von Hitler erreicht worden ist.“.
In einem meisterhaften Werk entschlüsselt Peter Fritzsche das Rätsel des ideologischen Zugriffs des Nationalsozialismus. Seine grundlegende Anziehungskraft lag in der Volksgemeinschaft, die die Deutschen dazu aufforderte, sich an einem großen Projekt zu beteiligen, um das Unrecht des Versailler Vertrages wiedergutzumachen, das Land stark und lebendig zu machen und den politischen Körper von ungesunden Elementen zu befreien. Das Ziel war die Schaffung eines neuen nationalen und rassischen Selbstbewusstseins unter den Deutschen. Damit Deutschland leben konnte, mussten andere - insbesondere die Juden - sterben. Tagebücher und Briefe enthüllen die Ängste, Wünsche und Vorbehalte der Deutschen und zeigen, wie die nationalsozialistischen Konzepte den Alltag durchdrungen haben. Fritzsche untersucht die Bemühungen der Deutschen, sich auf neue rassische Identitäten einzustellen, an die Notwendigkeit des Krieges zu glauben, die Dynamik der bedingungslosen Vernichtung zu akzeptieren - kurzum, Nazis zu werden.
Kraftvoll und provokativ, ist Leben und Tod im Dritten Reich ein erschreckendes Porträt darüber, wie Ideologie sich durchsetzt.