Bewertung:

Die Rezensionen heben Bhaskars _Dialektik_ als ein anspruchsvolles, aber wichtiges philosophisches Werk hervor, das darauf abzielt, Ethik, Politik und kritischen Realismus miteinander zu verbinden. Es baut auf Bhaskars früheren Theorien auf, insbesondere auf seinen Ansichten über die Wissenschaft und die Sozialwissenschaften, und befasst sich gleichzeitig mit der Komplexität der Realität und den sozialen Widersprüchen. Das Buch plädiert für ein tieferes Verständnis von Wahrheit und Freiheit als Prozesse und nicht als statische Zustände.
Vorteile:Das Buch gilt als künftiger Klassiker der Ethik und der politischen Philosophie und bietet einen komplexen und notwendigen Diskurs über die Beziehung zwischen Philosophie und politischem Handeln. Bhaskars normatives Projekt wird für seinen Ehrgeiz und seine Tiefe gelobt, und das erste Kapitel wird für seine Zugänglichkeit gelobt. Der Aufruf zu größerer Autonomie und die Forderung nach demokratischen Beziehungen werden als positive Aspekte angesehen.
Nachteile:Viele finden das Buch schwer verständlich und sind der Meinung, dass es eine gute Kenntnis von Bhaskars früheren Werken voraussetzt. Kritisiert wird unter anderem, dass die Verbindung zwischen Philosophie und politischem Handeln unbehandelt bleibt, da die Anwendung des philosophischen Rahmens auf reale politische Handlungen noch fehlt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Dialectic: The Pulse of Freedom
Dialektik gilt heute weithin als Klassiker der zeitgenössischen Philosophie. Dieses Buch, das 1993 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, verfolgt drei Hauptziele: die Entwicklung einer allgemeinen Theorie der Dialektik, von der die Hegelsche Dialektik als ein Spezialfall angesehen werden kann.
Die dialektische Bereicherung und Vertiefung des kritischen Realismus, und zwar in das System des dialektischen kritischen Realismus.
Und die Skizzierung der Elemente einer totalisierenden Kritik der westlichen Philosophie.
Das erste Kapitel verdeutlicht den rationalen Kern der Hegelschen Dialektik. Im zweiten Kapitel wird dann eine allgemeine Theorie der Dialektik entwickelt. Roy Bhaskar isoliert den Irrtum der "ontologischen Monovalenz" und zeigt dann, wie die Abwesenheit und andere negierende Konzepte wie der Widerspruch einen legitimen und notwendigen ontologischen Einsatz haben. Anschließend gibt er einen Überblick über dialektische Schlüsselbegriffe wie das konkrete Universale.
Er skizziert die weitere dialektische Entwicklung des kritischen Naturalismus durch eine Darstellung dessen, was er als vierflächiges soziales Sein bezeichnet.
Und nach einer Betrachtung der dialektischen Kritik der analytischen Vernunft geht er zur eigentlichen Definition der Dialektik als abwesende Abwesenheit und im menschlichen Bereich zur Axiologie der Freiheit über.
Kapitel drei erweitert und vertieft die charakteristischen Anliegen des kritischen Realismus in Bezug auf Ontologie, Wissenschaft, Sozialwissenschaft und Emanzipation nicht nur in die Bereiche der Negativität und Totalität, sondern auch in die Bereiche der Referenz und Wahrheit, der Raum-Zeitlichkeit, der Spannung und des Prozesses, der Logik der dialektischen Universalisierbarkeit und auf die Ebene der Ethik, wo er eine Kombination aus moralischem Realismus und ethischem Naturalismus artikuliert, wobei die Betrachtung des elementaren Begehrens ein Engagement für die eudaimonistische Gesellschaft beinhaltet. Darauf folgt eine sublime Diskussion der Schlüsselmomente in der Geschichte der westlichen Philosophie, deren Tradition sich heute auf das stützt, was der Autor die unheilige Dreifaltigkeit des epistemischen Fehlschlusses oder der Reduktion des Seins auf das Wissen, des Urzwangs oder des Zusammenbruchs von Struktur und alethischer Wahrheit und der ontologischen Monovalenz nennt.