Bewertung:

Das Buch ist ein Grundlagentext zum Kritischen Realismus und hat gemischte Kritiken erhalten. Es wird für seine Beiträge zur Wissenschaftsphilosophie gelobt, insbesondere für die Kritik am Positivismus, gilt aber oft als anspruchsvoll und zu komplex für Gelegenheitsleser.
Vorteile:⬤ Unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für Philosophie und Sozialwissenschaften interessieren.
⬤ Wichtige Beiträge zur Wissenschaftsphilosophie.
⬤ Bietet tiefe Einblicke über den klassischen empirischen Realismus hinaus.
⬤ Schwierig zu lesen ohne philosophischen Hintergrund.
⬤ Erfordert oft erneutes Lesen.
⬤ Bisweilen mühsam mit komplexem Vokabular.
⬤ Wird von vielen Gelegenheitslesern als geistige Folter angesehen. Nicht geeignet für diejenigen, die sich nicht stark für das Thema engagieren.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
A Realist Theory of Science
Erstmals veröffentlicht im Jahr 2008. A Realist Theory of Science gilt heute als Klassiker der Wissenschaftsphilosophie und ist eines der wenigen Bücher, die nicht nur unser Verständnis der Wissenschaft, sondern auch das der Welt, die sie erforscht, verändert haben. Seit seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Jahr 1975 hat das Buch die multidisziplinäre und internationale Denkbewegung inspiriert, die als kritischer Realismus bekannt ist, und seine Ideen haben das gesamte Spektrum der Wissenschaften, der Kunst und der Geisteswissenschaften sowie eine Vielzahl von sozialen Praktiken und Berufen beeinflusst.
In diesem Buch macht sich Roy Bhaskar daran, die Ontologie neu zu begründen, indem er die Reduktion des Seins zugunsten des Wissens kritisiert, die er als epistemischen Fehlschluss bezeichnet. Mit Hilfe eines transzendentalen Arguments aus der Natur der experimentellen Aktivität übt er Kritik an den vorherrschenden positivistischen und neokantianischen Traditionen in der Wissenschaftsphilosophie und entwickelt eine neue Ontologie, in der Konzepte von Struktur, Differenz und Veränderung in den Vordergrund treten. Anschließend analysiert er das Wesen wissenschaftlicher Entdeckungen und Entwicklungen und zeigt, wie die Wissenschaft entgegen der empiristischen und rationalistischen Tradition a posteriori Wissen über natürliche Notwendigkeiten erlangen kann.
Die daraus resultierende Position, die der Autor als transzendentalen Realismus bezeichnet, ist in der Lage, viele traditionelle philosophische Probleme zu lösen, wie etwa das Problem der Induktion. Gleichzeitig legt sie die Grundlage für radikal neue Darstellungen der Sozialwissenschaften, der Ethik und des Projekts der menschlichen Emanzipation.
Eine neue Einleitung von Mervyn Hartwig zu dieser Ausgabe beschreibt die Bedeutung von A Realist Theory of Science in der gesamten Welt der Geisteswissenschaften und bietet eine sachkundige Kritik ihres Inhalts.