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Dialectical Urbanism
Das Leben in der Stadt kann sowohl befreiend als auch bedrückend sein. Die zeitgenössische Stadt ist ein Schauplatz, an dem neue und unerwartete persönliche Identitäten und kollektive Handlungsmöglichkeiten geschmiedet werden, und gleichzeitig der Hauptfokus der Marktkräfte, die alles Leben zu einer Ware machen wollen.
Dieses Buch untersucht beide Seiten der städtischen Erfahrung und entwickelt eine Perspektive, aus der der widersprüchliche Charakter der Politik der Stadt deutlicher hervortritt. Dialektischer Urbanismus erörtert eine Reihe städtischer Themen, Konflikte und Kämpfe anhand detaillierter Fallstudien in Liverpool, Baltimore, New York und Los Angeles. Fragen, die sich auf die Qualität des täglichen Lebens in der Stadt auswirken - Gentrifizierung und Entwicklung, erschwingliche Mieten, die Rechenschaftspflicht der lokalen Regierung, die Beherrschung der städtischen Landschaft durch neue Unternehmensgiganten, die Politik - werden in den Kontext größerer politischer und wirtschaftlicher Kräfte gestellt.
Gleichzeitig kehrt die Erzählung immer wieder zu jenen Momenten zurück, in denen die Stadtbewohner ihre Fähigkeit entdecken und entwickeln, größere Kräfte herauszufordern und ihre eigenen Lebensbedingungen zu bestimmen, indem sie zu aktiven Bürgern und nicht zu passiven Konsumenten werden. Merrifield stützt sich auf ein breites Spektrum von Quellen - von Interviews mit Aktivisten und Mietern, die gegen Zwangsräumungen kämpfen, bis hin zu Regierungs- und Unternehmensberichten - und deckt überraschende Verbindungen auf, zum Beispiel zwischen dem Aufkommen von Schrottanleihen in den 1980er Jahren und Stadtverschönerungsprogrammen in einem Arbeiterviertel in Baltimore.
Diese lebendige und vielseitige Erzählung wird ständig von umfassenderen Analysen und Überlegungen über die Stadt beeinflusst und setzt sich wiederum mit diesen Analysen auseinander. Sie verbindet Wissenschaft und politisches Engagement zu einem kraftvollen Plädoyer für die Möglichkeiten des heutigen Lebens in der Metropole.