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The Anglo-Saxon Library
Die zentrale Rolle der angelsächsischen Bibliotheken bei der Weitergabe der klassischen und patristischen Literatur an das spätere Mittelalter ist seit langem bekannt, denn diese Bibliotheken unterstützten die Forschungen jener englischen Gelehrten, deren Schriften den Lehrplan der mittelalterlichen Schulen bestimmten: Aldhelm, Bede und Alcuin, um nur die bekanntesten zu nennen. Dennoch ist dies die erste umfassende Darstellung der Natur und der Bestände angelsächsischer Bibliotheken vom sechsten bis zum elften Jahrhundert.
In den ersten Kapiteln geht es um Bibliotheken in der Antike, vor allem in Alexandria und im republikanischen und kaiserlichen Rom, sowie um die christlichen Bibliotheken der Spätantike, die das angelsächsische England mit Büchern versorgten. Da die angelsächsischen Bibliotheken selbst fast vollständig verschwunden sind, müssen drei Klassen von Belegen kombiniert werden, um einen detaillierten Eindruck von ihren Beständen zu erhalten: überlieferte Inventare, überlieferte Handschriften und Zitate klassischer und patristischer Werke durch angelsächsische Autoren selbst.
Nach einer Darstellung der Probleme, die sich bei der Verwendung solcher Nachweise ergeben, enthält das Buch Anhänge mit Editionen aller überlieferten angelsächsischen Inventare, Listen aller angelsächsischen Handschriften, die im achten Jahrhundert in kontinentale Bibliotheken exportiert und im zehnten Jahrhundert wieder nach England importiert wurden, sowie einen Katalog aller Zitate klassischer und patristischer Literatur durch angelsächsische Autoren.
Ein umfassender Index, der alphabetisch nach Autoren geordnet ist, kombiniert diese verschiedenen Klassen von Belegen, so dass der Leser auf einen Blick sehen kann, welche Bücher wo und von wem im angelsächsischen England bekannt waren. So bietet das Buch in einem einzigen Band eine Fülle von Informationen über die Bücher und die Gelehrsamkeit der Schulen, die den Verlauf der mittelalterlichen Literaturkultur bestimmten.