Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung der politischen Dezentralisierung und argumentiert, dass die behaupteten Vorteile auch durch administrative Dezentralisierung erreicht werden können. Es bewertet verschiedene Argumente für die Dezentralisierung und betont die damit verbundene Komplexität, indem es formale Modellierung mit informellen Argumenten kombiniert. Der Text ist ansprechend geschrieben und regt zu weiteren Diskussionen über das Thema an.
Vorteile:⬤ Bietet einen gründlichen Überblick über ein vernachlässigtes Thema in der politischen Theorie
⬤ präsentiert eine ausgewogene Sichtweise mit Berücksichtigung beider Seiten der Dezentralisierungsdebatte
⬤ enthält eine interessante Bibliographie mit klassischen und modernen Quellen
⬤ der Text ist trotz des technischen Inhalts flüssig und für allgemeine Leser zugänglich.
⬤ Enthält komplexe formale Modelle und Gleichungen, die für Leser ohne fundierte Kenntnisse auf diesem Gebiet abschreckend wirken können
⬤ Empirische Beweise sind schwer zu erheben, so dass einige Argumente unlösbar sind
⬤ ist nicht für diejenigen geeignet, die nur allgemeine Diskussionen ohne technische Details suchen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Architecture of Government: Rethinking Political Decentralization
Seit den Tagen von Montesquieu und Jefferson gilt die politische Dezentralisierung als Motor für eine bessere Regierungs- und Wirtschaftsleistung. Man geht davon aus, dass sie die Regierung "näher an das Volk" bringt, bürgerliche Tugenden fördert, die Freiheit schützt, lokale Informationen nutzt, politische Innovationen anregt und ethnische Spannungen abbaut.
Inspiriert von solchen Argumenten und großzügig finanziert von den großen Entwicklungsagenturen, haben sich Länder auf der ganzen Welt darauf gestürzt, die Macht an lokale Regierungen zu übertragen. In diesem Buch werden die Argumente, die dem modernen Glauben an die Dezentralisierung zugrunde liegen, erneut untersucht.
Anhand logischer Analysen und formaler Modelle sowie zahlreicher Beispiele wird gezeigt, dass die meisten auf vagen Intuitionen oder Teilansichten beruhen, die einer Überprüfung nicht standhalten. Eine Überprüfung der empirischen Studien zur Dezentralisierung zeigt, dass diese ebenso wenig schlüssig und widersprüchlich sind wie die Theorien, die sie zu testen versuchen.