Bewertung:

Vincent Wimbushs Buch „Die Bibel und die Afroamerikaner“ untersucht die historische Interaktion der Afroamerikaner mit der Bibel anhand von sechs verschiedenen „Lesarten“, die die sich über Jahrhunderte entwickelnden Interpretationen, kulturellen Kontexte und sozialen Dynamiken widerspiegeln. Der Text ist eine wichtige Quelle für das Verständnis der integralen Rolle, die die Bibel bei der Gestaltung der afroamerikanischen Identität, Spiritualität und des sozialen Engagements gespielt hat.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche historische Analyse und die effektive Gliederung in sechs übersichtliche Abschnitte gelobt. Es beleuchtet die verschiedenen Arten, wie Afroamerikaner sich mit der Heiligen Schrift auseinandergesetzt haben, und veranschaulicht die Bedeutung der Bibel als Quelle der Hoffnung und Identität. Die Leser schätzen Wimbushs aufschlussreiche Diskussion darüber, wie verschiedene soziale und politische Kontexte die Bibelauslegung innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft beeinflusst haben. Das Buch wird auch als wertvoll für Seminarstudenten, Geistliche und Akademiker gleichermaßen angesehen.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch von einer detaillierteren Untersuchung der Pfingstbewegung und ihrer Abgrenzung von anderen Gruppen profitieren könnte. Auch wenn Wimbushs Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie anerkannt wird, merken die Rezensenten an, dass das Buch dieses Thema nicht eingehend behandelt und nicht darauf eingeht, wie afroamerikanische Bibelwissenschaftler sich mit der Bibel auseinandergesetzt haben. Auch die Kürze des Buches wird von einigen als Einschränkung empfunden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Bible and African Americans: A History in Six Readings
Die einzigartige Begegnung der Afroamerikaner mit der Bibel hat Jahrhunderte der Spiritualität und des sozialen Engagements eines ganzen Kontinents geprägt. In Die Bibel und die Afroamerikaner skizziert der hoch angesehene Bibelwissenschaftler Vincent Wimbush die verschiedenen Arten, wie Afroamerikaner die Bibel lesen.
Die Bibel bot ihnen eine Sprachwelt - einen Ort, der die Geschichten enthielt, an den sie sich zurückziehen und sich als etwas anderes vorstellen konnten, als sie waren -, durch die Afroamerikaner das fremde Land, in das sie gestoßen wurden, verhandelten. Wimbush skizziert sechs afroamerikanische Lesarten, die verschiedenen historischen Perioden entsprechen. Er beschreibt die verschiedenen Reaktionen auf diese historischen Situationen und wie sie dazu beitrugen, ein kollektives Selbstverständnis zu formen.
In diesem wichtigen und prägnanten Buch zeigt Wimbush, wie die Bibel den Afroamerikanern Handlungsfähigkeit und soziale Macht verlieh, was auch heute noch gilt. Als ihnen die Stimme genommen wurde, bot die Bibel eine Möglichkeit, wieder zu sprechen.