Bewertung:

Olga Tokarczuks „Die Bücher des Jakob“ ist ein komplexer, tiefgründiger historischer Roman, der in das Leben von Jakob Frank und seinem Kult im Osteuropa des 18. Jahrhunderts eintaucht. Jahrhunderts eintaucht. Der Roman wird für seine gründliche historische Recherche, die reichhaltige Entwicklung der Charaktere und die Erforschung von Themen rund um Identität und Gemeinschaft gelobt. Viele Leser empfinden ihn jedoch als schwierig und langatmig, und einige kritisieren das Fehlen einer zusammenhängenden Handlung und einprägsamer Figuren.
Vorteile:⬤ Reichhaltige historische Details und Recherchen.
⬤ Tiefgründige Themen über Identität und Gemeinschaft.
⬤ Lebendige und gut ausgearbeitete Charaktere.
⬤ Eleganter Schreibstil, der den Leser fesselt.
⬤ Bietet Einblicke in religiöse Gemeinschaften und kulturelle Dynamiken.
⬤ Extrem umfangreich (fast 1000 Seiten), was entmutigend sein kann.
⬤ Manche Leser empfinden das Tempo als langsam und die Erzählung als verworren.
⬤ Die Charaktere sind vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar oder einprägsam.
⬤ Die komplexen Namen und Themen erfordern viel Geduld und Mühe, um sie zu verstehen.
⬤ Keine traditionelle Romanstruktur; manche vermissen eine klare Handlung.
(basierend auf 83 Leserbewertungen)
The Books of Jacob
Der bisher umfangreichste und ehrgeizigste Roman des Nobelpreisträgers verfolgt den kometenhaften Aufstieg und Fall eines mysteriösen, messianischen religiösen Führers, der sich seinen Weg durch das Europa des achtzehnten Jahrhunderts bahnt. Jahrhunderts, als neue Ideen - und neue Unruhen - den Kontinent überschwemmen, kommt ein junger Jude mit mysteriöser Herkunft in ein Dorf in Polen.
Schon bald hat er nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Person geändert. Von scheinbar ekstatischen Erlebnissen heimgesucht, übt Jacob Frank einen charismatischen Zauber aus, der eine immer glühendere Anhängerschaft anlockt. In den kommenden zehn Jahren durchquert Frank das Habsburger- und das Osmanische Reich mit einer Schar von Anhängern, während er sich immer wieder neu erfindet, zum Islam und dann zum Katholizismus konvertiert, als Ketzer an den Pranger gestellt und als Messias verehrt wird und die konventionelle Ordnung, die jüdische wie die christliche, mit skandalösen Gerüchten über die geheimen Rituale seiner Sekte und die Verbreitung seiner zunehmend ikonoklastischen Überzeugungen ins Wanken bringt.
Die Geschichte von Frank - einer realen historischen Figur, um die sich bis heute Geheimnisse und Kontroversen ranken - ist die perfekte Leinwand für das Genie und die unvergleichliche Reichweite von Olga Tokarczuk. Erzählt aus der Perspektive seiner Zeitgenossen - derer, die ihn verehren, derer, die ihn schmähen, des Freundes, der ihn verrät, der einsamen Frau, die ihn als das sieht, was er ist - fangen die Bücher Jakobs eine Welt ein, die an der Schwelle zu einem abrupten Wandel steht, die nach Gewissheit sucht und sich nach Transzendenz sehnt.